24.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein kleiner Pieks
kann Leben retten

Mehr als 60 Abiturienten lassen sich typisieren


Espelkamp (WB). Mehr als 60 Abiturienten des Söderblom-Gymnasiums haben rechtzeitig zum Fest der Feste Gutes getan. Schüler der Jahrgangsstufe 13 ließen sich jetzt von der Deutschen Knochenmark Spenderdatei (DKMS) registrieren. Sie ließen sich bereitwillig von Dr. Christian Lücker fünf Milliliter Blut »abzapfen«.
Der kurze Pieks kann Leben retten: Sollte ein Söderblom-Schüler die gleichen Gewebemerkmale wie ein an Leukämie erkrankter Patient haben, so kommt er als Stammzellenspender in Frage. Nur mit fast identischen Organismen können notwendige Stammzellen in einen erkrankten Blutkreislauf transplantiert werden.
Der Gedanke, Leben retten zu können, war auch der Beweggrund für Christina Kirste, an der Aktion teilzunehmen: »Damit ist es so einfach, Menschen in Not zu helfen.«
Ob ein Treffer bei der Typisierungsaktion am Söderblom-Gymnasium für einen der jährlich 4000 neuen Leukämiekranken dabei ist, zeigt sich in acht Wochen. So lange dauert es, die Blutproben auf alle Gewebemerkmale hin zu analysieren.
Mittlerweile sind mehr als eine Million mögliche Spender in der Datei der DKMS vermerkt. Pro Tag werden in ganz Deutschland drei Spender vermittelt. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Drei von vier Blutkrebspatienten finden im weltweiten Verbund mittlerweile ihren passenden genetischen Zwilling. Mehr als 80 Prozent der Behandelten kann mit den neuen Stammzellen gerettet werden und ihre Krankheit besiegen.
Die Aktion war selbstständig von Schülern der Abiturklasse vorbereitet worden.

Artikel vom 24.12.2004