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CDU kämpft für
das Krankenhaus

Druck auf das Ministerium machen

Halle (SKü). Wie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf bislang mit den Planungen für den geplanten Krankenhaus-Verbund im Kreis Gütersloh verfahren ist, hält die CDU für ein »Alarmsignal«. Jetzt wollen die Christdemokraten auf allen politischen Ebenen für die Sicherung der Häuser und eine wohnortnahe Grundversorgung kämpfen.

Klartext gab es gestern bei einem Pressegespräch von CDU-Landtagskandidat Günter Kozlowski, zu dem er auch die Krankenhaus-Experten der CDU aus dem Altkreis (Heinz-Jürgen Köster, Dr. Ute Müller, Ulrich Wesolowski, Herbert Mikoteit) sowie den Vorsitzenden des Kreis-Gesundheitsausschusses, Dr. Heinz-Josef Sökeland, sowie den gesundheitspolitischen Sprecher Andreas Westerfellhaus gebeten hatte. Deutlich gemacht wurde, dass die CDU auf allen Ebenen im Kreis für den geplanten Viererverbund eintritt und auch die geforderte Ausstattung mit entsprechenden Fachabteilungen, die das langfristige wirtschaftliche Überleben sichern sollen, unterstützt.
Die bisherige Krankenhaus-Planung des Landes für die Region Bielefeld/Gütersloh empfindet die CDU als eine große Ungerechtigkeit und belegt dies mit Zahlen. Obwohl nach der Insolvenz des Krankenhauses Werther bereits 100 Betten im Kreis abgebaut wurden, sollen nach der bisher vorliegenden Planung aus Detmold nochmal 120 folgen. Damit käme der Kreis Gütersloh nur noch auf eine Bettendichte von 37,5 je 10 000 Einwohner, dem Vernehmen nach die niedrigste Zahl für einen Kreis in ganz Deutschland. Demgegenüber weise Bielefeld eine Dichte von 93 Betten je 10 000 Einwohner. Auch angesichts der wachsenden Bevölkerung im Kreis Gütersloh (jetzt 357 000 Einwohner) im Gegensatz zu Bielefeld (stagnierend 330 000) sei diese Disparität bei den Krankenhausbetten nicht zu rechtfertigen. Weitere Bettenverluste seien nicht hinzunehmen.
Mit Sorge erfüllt die CDU, dass Papier aus dem Gesundheitsministerium von Referent Siebertz immer noch nicht zurückgenommen worden ist. Wie berichtet, schlägt Siebertz eine weitere Selbstständigkeit von Halle und Versmold bei völliger veränderter Verlagerung von Abteilungen vor. Durch solche Verschiebe-Manöver drohen hohe Budgetverluste für die Krankenhäuser, weshalb die CDU dahinter Methode vermutet.
Dass vor diesem Hintergrund die SPD-Landtagsabgeordneten Bolte und Jentsch jetzt davon gesprochen hätten, dass alles gut voran gehe, wertet Kozlowski als eine »Beruhigungspille«. Jetzt müsse mit klaren Zeitplänen mehr Druck gemacht werden. In Halle und Versmold wollen die Christdemokraten im Januar Informationsveranstaltungen durchführen.

Artikel vom 18.12.2004