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»Einpackengel« lösten
verlorene Wette ein

Dankbare Kunden bei Aktion in der Fußgängerzone

Lübbecke (SG). So mancher Lübbecker war am Samstag ganz froh, dass er sich mit dem lästigen Geschenkeeinpacken nicht selbst beschäftigen musste, denn das hatten am Tag vor dem vierten Advent die Kaufleute der Lübbecker Werbegemeinschaft übernommen. Anders als von den Organisatoren angekündigt standen die »Einpackengel« sogar schon am Vormittag in der Langen Straße.

Mit dieser Aktion löste die Werbegemeinschaft eine verlorene Wette vom Vorwochenende ein. Da nämlich hatten sie versucht, mit 100 Engeln »himmlische Atmosphäre« zur täglichen »Schnüpperle«-Lesung im Advent in die Einkaufsstraße zu bringen. Doch wie zur Weihnachtszeit nicht anders zu erwarten, hatten die meisten Engel anderweitig zu tun und so war lediglich eine Abordnung von 20 Engeln erschienen.
Aufgrund der Witterung bildeten sich diese Woche zwar keine langen Schlangen vor der kleinen Holzhütte, doch hatten Christel Hehemeyer, Brigitte und Britta Wischnewski und Christiane Levermann von der Werbegemeinschaft sowie Ingrid Richter und Tanja Friedel-Levermann vom Arbeitskreis Weihnachtsmarkt alle Hände voll zu tun.
»Hätte es nicht immer wieder geregnet, dann hätten wohl zwei Leute gleichzeitig hier stehen müssen«, erzählte Tanja Friedel-Levermann. Mit acht Geschenken, die eingepackt werden mussten, war Jörg Holle der Spitzenreiter an diesem Tag. »Einige kamen auch zwei- oder dreimal während ihres Einkaufes«, so Friedel-Levermann weiter. Von Textilien über Spielwaren, DVDs, Elektrogeräten, Haushaltsgegenständen bis hin zu edlen Tropfen wurde hier alles - ob sehr groß oder winzig klein - mit Liebe hübsch verpackt.
Trotzdem sei das Kaufverhalten der Menschen an diesem Adventssamstag eher verhalten gewesen, verglichen mit den anderen Samstagen, so Brigitte Wischnewski, Vorsitzende der LK-Werbegemeinschaft. Gemessen an den Vorjahren habe sich die Einkaufszeit merklich verschoben. Hauptandrangszeiten seien mittags und nachmittags zu verzeichnen gewesen.
»Morgens dagegen war es im Gegensatz zu den vergangenen Jahren noch zwischen 11 und 11.30 Uhr recht ruhig. Vielleicht nehmen sich die Menschen mehr Zeit, um gemütlich zu frühstücken.« Bei der Auswahl der Artikel spiele die Wetterlage eine große Rolle. »Es sind oft spontane Reaktionen und entsprechende Einkäufe zu beobachten, wenn es draußen beispielsweise anfängt zu regnen.« Ansonsten seien Handys, elektronische Geräte und Digitalkameras die Renner.
Da die Einpackaktion so gut angenommen wurde, wird es sie mit ziemlicher Sicherheit auch im kommenden Jahr geben. »Eine überaus positive Resonanz bekommen wir auch im Hinblick auf die gesamte Gestaltung der Innenstadt sowie auf die einzelnen Aktionen«, freute sich Brigitte Wischnewski. »Von vielen Leuten wird man auf der Straße angesprochen. Da wird die Zufriedenheit deutlich. Man kann sagen, wir haben, was den Weihnachtsmarkt angeht, das richtige Grundkonzept für die Lübbecker Bürger und die Innenstadt gefunden.«
Viele Menschen in Lübbecke hätten den Weihnachtsmarkt auch gerne in der Woche, weiß die Vorsitzende. »Das ist leider schwer möglich, denn dann müssten wir professionelle Anbieter holen. Die aber würden mit Massenware und nicht mit traditionellen Produkten aus dem heimischen Raum handeln. Davon möchten wir uns distanzieren.«

Artikel vom 20.12.2004