18.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Damit der Bordstein nicht Grenze ist

Invacare spendet für Kinder- und Jugendarbeit von Rollstuhlsportlern


Bad Oeynhausen-Dehme (WB). »Wir wollen mit unseren Produkten Menschen mit Handicap ein selbst bestimmtes und aktives Leben ermöglichen« - so lautet die Devise der Invacare Deutschland GmbH mit Sitz in Bad Oeynhausen-Dehme. Soziales Engagement steht dabei nach eigenen Angaben ganz oben an. Dass finanzielle Hilfestellung im Behindertensport ebenso wünschenswert wie essentiell ist, weiß auch Ute Herzog von der Abteilung Kinder- und Jugendsport des Deutschen Rollstuhlsport Verbandes (DRS) zu berichten.
Ute und Klaus D. Herzog, beide seit mehr als 15 Jahren aktiv im Jugendsport engagiert, freuen sich über den Entschluss des Bad Oeynhauser Unternehmens, hier eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 3 000 Euro zu leisten. Der Zuschuss soll im Bereich Kinder- und Jugendsport des DRS zur Finanzierung von Mobilitätskursen und Skifreizeiten eingesetzt werden.
Den beiden ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern des DRS liegt besonders am Herzen, Eltern behinderter Kinder zu unterstützen, den Familienverband zu stärken und bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können.
»Wir möchten den Kindern zu mehr Mobilität verhelfen. Dabei ist die Frage nach dem richtigen Rollstuhl der Ausgangspunkt aller weiteren Aktivitäten«, so Ute Herzog, »das entsprechende Wissen im Umgang mit dem Rollstuhl ist letztlich auch die Basis für den Einstieg in den Rollstuhlsport.«
Der DRS organisiert neben den Rollstuhlsportgruppen auch Rollstuhl-Trainingskurse. Hier werden Rollstühle unterschiedlicher Art ausprobiert, allgemeine Fragen rund um das Thema Rollstuhl beantwortet, aber auch ganz individuelle Verbesserungs- und Lösungsvorschläge zur Rollstuhlversorgung der Teilnehmer erarbeitet. In diesen Mobilitätskursen wird mit Hilfe eines Trainers erlernt, wie man zum Beispiel eine Bordsteinkante überwindet, Treppen meistert oder sicher vom Rollstuhl auf einen Stuhl umsteigt. »Zentraler Aspekt ist dabei auch die Vermittlung des Grundsatzes ÝHelfen lernen, Helfer anleiten und Hilfe annehmenÜ«, weiß Ute Herzog aus Erfahrung zu berichten. Hier knüpft der DRS auch direkt an den Sport an. Er leistet Hilfestellung bei der Organisation von integrativen Skifreizeiten, berät in Einzelfragen, vermittelt Kontakte zu Firmen, die die Ausrüstungsgegenstände für behinderte Kinder und Jugendliche verleihen, und schult auch Begleitpersonen im Umgang mit Geräten und Hilfestellung.
In diesen beiden Bereichen - Mobilitätskurse und integrative Skifreizeiten - gibt es nicht selten finanzielle Engpässe. Krankenkassen lehnen die Kostenförderung oft ab, Eltern sind finanziell überfordert. Hier soll die Spende von Invacare helfen, behinderten Kindern und ihren Familien den Einstieg in den Rollstuhlsport zu erleichtern und Freizeitangebote unter Anleitung zu nutzen.

Artikel vom 18.12.2004