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Wo selbst die Bäume erzählen

Beim Schlossvergnügen in Benkhausen viele neue Ideen umgesetzt

Benkhausen (AM). Selbst Menschen, die den Schlosspark von Gut Benkhausen fast so gut kennen wie ihre eigene Westentasche, haben die urwüchsigen Bäume beim Winterlichen Schlossvergnügen am vierten Adventswochenende im neuen Licht gesehen.

Die mächtige Brückenlinde, dahinter die Buche mit ihren im Kreis gewachsenen Ablegern und die majestätische Platane auf der anderen Seite des Weges waren mit blauen, grünen und gelben Lichtern geschickt in Szene gesetzt. Als ob Addi Schaefer hinter jedem der Baumriesen persönlich stand, konnte man auf Knopfdruck seine sonore Stimme vernehmen, die aus der langen Geschichte der Bäume berichtete.
Trotz ungünstigster Wetterverhältnisse mit Schnee und Regen am Samstag versagte die Technik, betreut von Hardy Basler, bis in die späten Abendstunden nicht. Niemand weiß, wie viele Menschen bei besserem Wetter zum Winterlichen Schlossvergnügen gekommen wären. Fest steht jedoch, dass Diakon Peter Dürr, der Leiter der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Benkhausen, bei hunderten von Besuchern rundum zufrieden war. Und Tausende waren es bei strahlendem Sonnenschein am Sonntag, die den Weg nach Benkhausen fanden.
Zahlreiche Kunsthandwerker hatten ihre Stände und Buden aufwendig dekoriert und ließen sich von den Besuchern über die Schultern gucken. Auch zwei Schlossnachtwächter und Rolf Dunger an seinem Fahrradkarussell oder mit der Drehorgel waren anzutreffen. Viele Gäste lobten die Idee, dass der Posaunenchor an den Fenstern stand und von oben auf den Schlosshof hinab spielte.
Die Schwarzlichttheatergruppe Benkhausen hatte einen Raum in ein Aquarium verwandelt. Eine besondere Augenweide war die »lebendige Krippe«, die in diesem Jahr als Gemeinschaftsarbeit geschaffen worden war von Menschen aus Benkhausen, von Nachbarn, Ehrenamtlichen und Karl-Heinz Blomenkamp, der nicht nur an dieser Stelle für das Winterliches Schlossvergnügen tolle Ideen eingebracht und umgesetzt hat.
Rita Tscherpel hatte zusammen mit Bewohnern lebensgroße Maria- und Joseffiguren geschaffen, die in einer Holzhütte mit dem Jesuskind im Arm saßen während drei Esel und zwei Schafe vor ihren Füßen frische Möhren und andere Leckereien fraßen.
Bis auf den letzten Platz besetzt war der Weinkeller, als Addi-Alexis Schaefer im Gewölbe von Schloss Benkhausen vorlas.

Artikel vom 20.12.2004