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Uhrenstelle besteht seit 50 Jahren

Brieftauben-Ausstellung zum Jubiläum - Paul Sarnes mit bester Gesamtleistung

Verl (mobl). Der Brieftaubensport war in Deutschland nach dem Willen der alliierten Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst verboten. Doch zum Glück mussten die Freunde der Taubenzucht nicht lange warten, bis dieses Verbot rückgängig gemacht wurde.

Im Jahre 1954, und zwar exakt am 6. März, wurde auch in Verl die Uhrenstelle wieder eröffnet. Am Sonntag beging die Uhrenstelle nun ihr 50-jähriges Bestehen mit einer kleinen Feierstunde und einer Jubiläumsausstellung.
Im »Jägerhof« wurden rund 70 Jungtauben ausgestellt und von Preisrichter Arnold Wutke aus Rietberg prämiert. Teilnehmende Vereine waren »Tempo Verl«, »Club Verl«, »Gut Flug Sende« und »Kehre wieder Verl«. Für die beste Gesamtleistung wurde Paul Sarnes (Club Verl, 278,75 Punkte) ausgezeichnet. Er siegte vor Winfried Lewe (Club Verl, 278,75 Punkte) und Frank Habrock (Tempo Verl, 278,50 Punkte). Den schönsten Jungvogel stellte ebenfalls Paul Sarnes, das schönste Jungweibchen gehörte Winfried Lewe.
In einer Ansprache ließ der Vorsitzende der Uhrenstelle Verl in der Reisevereinigung Verl-Bornholte, Herbert Siek, die Geschichte Revue passieren. Zur Wiedereröffnung der Uhrenstelle trafen sich am 6. März 1954 Mitglieder der Vereine »Unausbleiblich«, »Club« und »Tempo Verl« und beschlossen, den Uhrenschrank wie früher im Lokal Hunke aufzustellen. Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus Heinrich Voßhenrich, Johan Bökamp, Hermann Großekathöfer und Johannes Hunke. Zwei Jahre später wurde Heinz Kersting zum ersten Vorsitzenden gewählt und hatte das Amt anschließend 28 Jahre lang inne. 1957 wurde der Verein »Heimatliebe Varensell« aufgenommen, zudem wechselte die Uhrenstelle in die Gaststätte Hermann Rempe (heute »Verl Inn«). 1959 wurde die erste eigene Uhrenstellenausstellung eröffnet, die fortan jährlich abwechselnd bei Kleinemeier in Varensell und bei Ohlmeyer in Sürenheide stattfand. Mit »Gut Flug Sende« wurde 1965 ein weiterer Verein aufgenommen, ein Jahr später wurde der Verein »Kehre wieder« gegründet. Die Brieftaubenfreunde von »Heimatliebe Varensell« hingegen verließen den Verein.
1979 wurde schließlich die Reisevereinigung Verl-Bornholte gegründet. Sie setzte sich aus den beiden Uhrenstellen Verl und Bornholte zusammen. Fünf Jahre später löste Josef Toschläger Heinz Kersting als ersten Vorsitzenden ab, seit 1993 steht Herbert Siek dem Verein vor. Im Zeitalter des Computers hielt der technische Fortschritt auch im Taubensport Einzug: Die alten Uhren wurden von Computern und Computerchips abgelöst.

Artikel vom 20.12.2004