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Schwungvolle
weiße Sitzobjekte

Entwurf von Thomas Fritsch umgesetzt

Herford/Bad Oeynhausen (rkl). Vier geschwungene weiße Objekte, die nur entfernt an Sitzmöbel erinnern, zieren seit Sonntag die MARTa-Lobby in Herford. Sie sind das Ergebnis des ersten museumspädagogischen Projektes in Zusammenarbeit mit dem Spenger Möbelproduzenten Frommholz.

22 Jugendliche aus Ostwestfalen-Lippe, darunter Thomas Fritsch aus Bad Oeynhausen, entwarfen im Kontext der Ausstellung »Bitte nehmen Sie Platz, Herr Ensor« in sechs Wochen einen »Stuhl für James Ensor«. Die Schüler besuchten die MARTa-Ausstellung, das Lippische Landesmuseum und die Firma Frommholz und wurden bei ihrer Arbeit von Museumspädagogin Ulrike Goll und Designer Oliver Schübbe begleitet.
So entstanden insgesamt 16 Entwürfe, »die alle gelungen sind«, wie Firmenchef Dirk-Walter Frommholz bei der Eröffnung der Modell-Ausstellung in der Lobby erklärte. Sie zeugten von Ideenreichtum und Kreativität. Experten und Nachwuchsdesigner einigten sich auf zwei der Entwürfe, die mit Hilfe zweier Frommholz-Ausbilder von den Jugendlichen in die Realität umgesetzt wurden: die geschwungenen Stuhlideen der Herforderin Arnika Ahldag und des Bad Oeynhauseners Thomas Fritsch, nach dem zweiten Vornamen Ensors und in Anspielung auf das englische Wort für sitzen (to sit) »sitney« genannt, sowie den rein als Kunstobjekt gedachten Stuhl aus Holz und Acrylglas von Maureen Heuermann aus Brake. Spezielle Faserplatten machten die Schwingungen von »sitney« möglich.
MARTa-Direktor Jan Hoet freute sich, »dass es noch Leute gibt, die sich nicht nur mit den Finanzen, sondern auch mit der Funktion MARTas als »Brücke zwischen Funktionalität und Ästhetik, zwischen Materiellem und Imagination« beschäftigten und dankte Frommholz für die Kooperationsbereitschaft. Dieser antwortete darauf mit dem Bekenntnis: »MARTa hat Zukunft.«
Alle Stühle und Entwürfe sind bis 16. Januar ausgestellt.

Artikel vom 21.12.2004