20.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Verler Nachbarschaftshilfe«

3. Brinker-Cup: SCV besiegt Avenwedde 4:2 - Insgesamt 192 Tore

Von Christian Bröder
(Text und Fotos)
Gütersloh (WB). Verheißungsvoller Auftakt für die Fußball-Hallensaison: Bei der dritten Auflage des Avenwedder Brinker-Cup fielen an zwei Tagen insgesamt 192 Tore. Der Favorit vom Oberligisten SC Verl sicherte sich mit seinem 4:2-Endspielsieg über den SV Avenwedde die Trophäe und 250 Euro Preisgeld. »Toll, dass der Club mit seiner ersten Mannschaft angetreten ist. Das nennt man Nachbarschaftshilfe«, lobte ein zufriedener SVA-Trainer und Organisator Robert Purkhart.

Wenngleich auch im Finale in der »Alten Ziegelei« von Loyalität keine Spur ist: Die Schwarz-Weißen, gespickt mit gestandenen Oberligaspielern wie Stefan Siedschlag, Alex Schiller oder Heinrich Schmidtgal, stellen ihre Sonderklasse unter den insgesamt 16 Mannschaften einmal mehr unter Beweis. Zwar geht »Underdog« Avenwedde durch Mehmet Göcer in Front und Matthias Warnow trifft Sekunden später nur die Latte, doch spätestens nach dem 1:1 durch »Wirbelwind« Alex Schiller gerät der Club auf die Siegerstraße. Doppeltorschütze Eugen Keilbach markiert das 2:1, bevor Nachwuchsmann Daniel Burger auf 3:1 erhöht.
Wer im Endspiel auf das »Bruder-Duell« zwischen Daniel (SCV) und Marius Burger (SVA) hofft, der hat Pech. Der Avenwedder muss nach einem Zusammenprall im Spiel gegen Aramäer Gütersloh mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Glück im Unglück: Es bleibt bei einer schmerzhaften Prellung. Und während der eine Burger im Hospital auf die Zähne beißt, fletscht der andere dieselbingen im Finale.
SCV-Betreuer Manni Niehaus: »Ich denke, wir haben hier verdient gewonnen. Zwar war der erste Tag etwas holprig, aber das liegt daran, dass wir überhaupt noch nicht in der Halle trainiert haben. Eine Gewöhnungssache!« In der Vorrunde benötigt der SCV das Glück des Tüchtigen, denn der Favorit patzt gegen die Landesligisten Schloß Holte (3:3) und Jöllenbeck (1:2). Eindrucksvoll ist die Bilanz am zweiten Tag: Fünf Spiele, fünf Siege und 19:3 Tore!
Pech hat Bezirksligist SW Marienfeld, der in der Finalrunde nur ein mageres Pünktchen zu wenig auf dem Konto hat. Dafür freut sich Obmann Jochen Henße über eine personelle Neuigkeit: »Wir können mit Etem Baltaci vom SV Hövelhof eine hochkarätige Neuverpflichtung vermelden.« Der 21-jährige Mittelfeldspieler (früher SV Avenwedde) soll nach der Winterpause bei SWM den schwer verletzten Regisseur Volker »Mola« Dirkorte ersetzen. Von den insgesamt 600 Euro Preisgeldern heimsen die »Mönche« an diesem Tag jedoch nichts ein, dafür sorgen die Prämien für einen anderen Nebeneffekt. Ab Halbfinale ist ruppige Härte angesagt, doch es bleibt bei zwei Zeitstrafen und einer gelben Karte. »Über die gesamte Distanz ein faires Turnier«, findet der sympathische Schiedsrichter Michael Swiers (SV Spexard).
Und während auf dem Parkett der sportliche Sieger gesucht wird, finden sich auf der Tribüne unter den knapp 250 Zuschauern am Finaltag ganz andere Gewinner wieder. Die obligatorische Tombola mit 150 Preisen ist der Renner: »Wir haben 1.000 Lose verkauft - alle weg«, freut sich Detlef Brandherm, kommissarischer Geschäftsführer des SV Avenwedde. Mit einem Glücksgriff sichert sich manch ein Spieler oder Betreuer so noch nebenbei Fahrrad, Fernseher, DVD-Player oder Ballonfahrt.
Im siebten Himmel landet der Gastgeber sportlich gesehen zwar nicht, doch insgesamt sind die Veranstalter Ralf Weber (2. Vorsitzender) und Trainer Robert Purkhart zufrieden: »Das Turnier hat Spaß gemacht, war sportlich okay und hat in dem SC Verl einen verdienten Sieger gefunden«, bilanziert Purkhart. Ein Dank unter zwei netten Nachbarn...

Artikel vom 20.12.2004