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Nur »Bahnloch« ist schrankenlos

Öffentliche Bahnübergänge in Borgholzhausen jetzt technisch gesichert

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). Schranken gibt es seit wenigen Tagen an fast allen öffentlichen Bahnübergängen in Pium. Nur das so genannte »Bahnloch« Bödinghausen wurde nicht damit ausgerüstet, da an dieser Stelle innerhalb der kommenden zwei Jahre eine Brücke gebaut werden soll.

»Nach jahrelangen Verzögerungen ist es in den vergangenen Monaten doch noch recht zügig vorangegangen mit der Modernisierung der Haller-Willem-Strecke im Bereich Borgholzhausen«, zieht Ordnungsamtsleiter Manfred Warias Bilanz im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Der neue Fahrplan könne somit jetzt eingehalten werden, da der Zug schneller fahren könne. Doch viel wichtiger als der Zeitgewinn, so Warias, sei für die Stadt der Sicherheitsaspekt. Mit der technischen Sicherung der Übergänge sei das Unfallrisiko an den Übergängen enorm gesunken.
Eigentlich sollte die Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Dissen bereits zur Expo 2000 auf Vordermann gebracht worden sein. Doch in Pium starteten die ersten Arbeiten erst vor vier Jahren. Lange Zeit herrschte dann Ruhe, weil der berühmt-berüchtigte Funkfahrbetrieb sich verflüchtigt hatte und umgeplant werden musste. Das Zugunglück in Halle-Hesseln am 7. November 2002 hatte zudem Sicherheits-Nachforderungen des Eisenbahn-Bundesamtes zur Folge.
Im August 2003 ging es schließlich an der Eisdehne und in Bödinghausen weiter. Nach einer weiteren Pause wurden alle anderen öffentlichen Bahnübergänge dann seit Frühjahr dieses Jahres modernisiert - hier und da mit Problemen: Das Eisenbahnbundesamt gab sich an einigen Stellen nicht zufrieden mit den ausgeführten Arbeiten.
So wird an der Eisdehne beispielsweise derzeit noch nachgebessert. Auch der Übergang Bödinghausen erfüllt die Ansprüche noch nicht vollständig. »Hier ist der Kurvenradius noch zu eng, um den so genannten maximalen Begegnungsverkehr zu ermöglichen. Nach einer Lösung muss noch gesucht werden«, berichtet Manfred Warias. Beide Bahnübergänge durften jedoch inzwischen provisorisch in Betrieb genommen werden, nachdem sie mit weiteren Verkehrsschildern ausgerüstet wurden.
Problematischer sieht es bei den sechs privaten Übergängen aus. Teilweise hat die Bahn AG Vereinbarungen mit den Grundstückseigentümern getroffen. Schwierig, so Warias, sei es jedoch unterhalb der Gaststätte »Cooks«, zwischen Heideweg und Brunnenstraße. In diesem Bereich gebe es drei private Übergänge, für die noch keine Lösung gefunden worden sei. Daher werde der Haller Willem hier weiterhin langsam fahren, was jedoch keine Beeinträchtigung bei der Einhaltung des Fahrplanes mit sich bringe.

Artikel vom 18.12.2004