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Pralle Packung zerstört
stolzen Heimnimbus

TVI beugt sich dem neuen Landesliga-Giganten

Isselhorst (mapu). Pralle Packung für den TV Isselhorst: Die DJK Everswinkel erteilte der Strauch-Sieben gestern Abend beim derben 28:39 (15:19) eine echte Handball-Lehrstunde, die noch hätte höher ausfallen können. Ein unangenehmer Jahresabsch(l)uss für den TVI.

Kaum war vergangene Woche endlich auswärts der Erfolgsknoten geplatzt, »machen wir uns zu Hause wieder alles schön kaputt«, haderte Trainer Lutz Strauch. Die erste Heimschlappe - der Lutter-Nimbus ist erstmal »futsch«. »Und noch dazu so eine Klatsche. Das kann ich wirklich ungut leiden.«
Das Desaster deutete sich bereits früh an. Den 1:4-Rückstand (5.) konnte der TVI zwar zunächst wieder verkürzen, doch mit dem 5:7 (12.) ging's dann stetig bergab. Schnell war den 250 beeindruckten Zuschauern klar: »Hier ist heute überhaupt nichts zu holen.« Die angereiste DJK kam mit wunderbarem Pass-Spiel, tollen Rochaden und unbarmherzigem Körpereinsatz immer wieder frei im Kreis zum Erfolg. Kaum zu glauben, dass der neue Liga-Gigant mit 4:10 Punkten einst einen schwachen Start erwischt hat.
Sensationelle Tore am Fließband - dagegen beim TVI nur stagnierende Offensiv-Flaute. Besonders delikat (aus Gäste-Sicht) oder frustrierend (aus Isselhorster Sicht): Der Everswinkeler Kapitän mit der Nummer 10 veräppelte den armen TVI-Keeper Rolf Czeslick unentwegt mit seinen Siebenmeter-Tricks. Trotz erkennbarem Bauchansatz wusste »Power-Plautze« aber auch sonst zu gefallen. Rolf dagegen musste raus.
Zwar ließen die Gäste nach der Pause wenig nach. Doch die ständigen technischen Fehler und Ballverluste der Isselhorster zerstörten selbst den letzten Hoffnungsschimmer auf eine eventuelle Aufholjagd. Die Niederlage wäre wohl noch um einige Tore höher ausgefallen, hätte die DJK nicht ein Dutzend mal Pfosten-Pech gehabt. Der finale Gnadenstoß für die hilflosen Gastgeber: fünf Gegentreffer in Serie (47. bis 52.) zum 23:34. Damit waren die Weichen auf Kanter-Klatsche gestellt.
Positives beim TVI? Sportlich nicht, aber personell: Die beruflich stark eingespannten Till Hanneforth und Tobias Siekmann standen seit langer Zeit mal wieder zur Verfügung. Sie dürften Lutz Strauch willkommene Alternativen sein.
Doch die Freude über deren Auftauchen relativierte sich bald wieder. Denn Malte Tofing, gestern bester Werfer, droht eine gefährliche Verletzung im Sprunggelenk. Der Rückraum-Riese knickte gestern ganz übel um - sogar sein strammer Tapeverband riss dabei durch.
TV Isselhorst: Czeslick, Plum - Tofing (8/1), Spilker (5/1), Hanneforth (5), Schröder (3), Heitmann (2), Böhm, Vormfenne, Perschke, Siekmann (je 1), Kellermeier.

Artikel vom 20.12.2004