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Weihnachtsfeier für einen guten Zweck

Philippinische Wohltätigkeitsveranstaltung in der Werretalhalle für Hochwasseropfer

Von Wilhelm Friedemann
(Text und Foto
Löhne-Bahnhof (LZ). »Mit dieser Weihnachtsfeier ist ein lang gehegter Traum wahr geworden«, gestand Joey Salvanio, Organisator des exotischen Festes, das am Samstag in der Werretalhalle stattfand. Nach den philippinischen Galas, die in der Vergangenheit in Löhne veranstaltet wurden, feierte zum ersten Mal die junge philippinische Generation einen bunten Abend. Den Auftakt bildete ein Gottesdienst.

»Vor einem Fest wird immer ein Dankgottesdienst gefeiert«, erklärte Pfarrer Johannes Adam, der die Mentalität der Philippinos durch sein jahrzehntelanges Engagement für dieses asiatische Volk genauestens kennt. 93 Prozent der philippinischen Bevölkerung sind katholisch, und der Gottesdienst, der von Father Rico aus den Niederlanden abgehalten wurde, war von folkloristischen Elementen geprägt.
Das gemeinsame Abendessen wurde von vielen Helfern zubereitet. »Die Mütter von einigen jungen Leuten haben geholfen, diese typischen Gerichte zu kochen«, verriet die in Bad Salzuflen lebende Meldy Wietbrauk. Es wurden gebratene Glasnudeln, Hühnchen, gefüllte Teigröllchen, Reis, Ragout und ostasiatische Kuchenspezialitäten gereicht.
»Wir freuen uns, dass bis jetzt schon 140 Leute gekommen sind. Es werden bestimmt noch mehr, und wir werden lange feiern«, sagte der Pressesprecher und Schriftführer des Vereins »Kapitbisig«, Erwin Sandoval. Kapitbisig ist ein Wort in der philippinischen Hauptsprache Tagalog und bedeutet Solidarität. Aus ganz Ostwestfalen, aber auch aus Braunschweig und Hamm waren Gäste angereist, um das Weihnachtsfest zu feiern.
Durch das Bühnenprogramm des Abends führte Lyra Liberato. Nach dem Abspielen der philippinischen und deutschen Nationalhymnen begrüßte Joey Salvanio das Publikum und machte Platz für eine ganz besondere Tanzdarbietung. Die fünf- bis achtjährigen Mädchen Mary-Kay, Melissa und Michelle führten einen perfekt einstudierten Tanz auf, der das Publikum derart begeisterte, dass es nach einer Zugabe verlangte.
»Have yourself a merry little Christmas«, wünschte anschließend die Japanerin Maria Estellita Gonzales Meyer. Die aus Osaka stammende Jazz-Sängerin war extra für die Show aus Bielefeld angereist, wo sie in Jazz-Clubs für volle Häuser sorgt.
Für einen folkloristischen Beitrag sorgte die Samahang Philipina Dance Group aus Minden mit einem Kokosnusstanz. »Die philippinische Antwort auf den bayrischen Schuhplattler«, amüsierte sich Gast Wilfried Nußbaum. Die Tänzerin Wilma entführte das Publikum nach Hawaii, und der Philippino James Taylor unterhielt das Publikum mit seiner Version von »YouĂ•ve got a friend«. Zwischendurch wurde viel getanzt, die Musik legte DJ Vitos auf.
»Alles Geld, das nach der Veranstaltung übrig bleibt werden wir den Opfern der Überschwemmungskatastrophe auf den Philippinen zur Verfügung stellen«, erklärte Erwin Sandoval. Und mit einer langen Disco-Nacht wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Artikel vom 20.12.2004