18.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Brennpunkte: Gipfeltreffen
und brisantes Ortsderby

Handball: HCE will in Hamm wieder glänzen

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Zwei Handball-Duelle rücken am letzten Spieltag des Jahres in den absoluten Brennpunkt des Interesses: das Männer-Landesliga-Derby zwischen den Ortsnachbarn VfL Mennighüffen II und HSG Löhne-Obernbeck und das Frauen-Verbandsliga-Gipfeltreffen zwischen der HSG Holzhausen/Hartum und dem VfL Mennighüffen. In der Oberliga will HCE Bad Oeynhausen versuchen, den Erfolg gegen Lemgo II mit einem weiteren Sieg aufzuwerten.

Oberliga: HSE Hamm - HCE Bad Oeynhausen. Der Papierform nach reist der HCE mit leichter Favoritenstellung zum fünf Punkte schechter gestellten Tabellenneunten, aber ein Selbstläufer wird diese Partie auf keinen Fall werden. HCE-Coach Sproß: »Wir nehmen dieses Spiel sehr, sehr ernst und wollen unbedingt gewinnen. Wir müssen nach einem guten Spiel endlich mal ein zweites nachlegen, das ist uns bisher nur selten gelungen«. Die Vorbereitung ist allerdings alles andere als gut gelaufen. Am Dienstagstraining nahmen nur fünf Spieler teil - die Grippe grassiert. Sproß hofft aber, dass in Hamm alle Mann an Bord sind. Hamm verfügt über gute Individualisten (Benz) und setzt auf eine äußerst aggressive Abwehr. Sproß sieht beide Mannschaften etwa auf einem Level.
Landesliga. VfL Mennighüffen II - HSG Löhne-O. Beide Trainer räumen ein, dass diese Auseinandersetzung eine ganz besondere ist und auch die Akteure in beiden Lagern können nicht verhehlen, dass sie auf diesen Vergleich und natürlich einen erfolgreichen Ausgang brennen. »Spielerisch wird es vielleicht nicht die Glanznummer werden, viel wird über den Kampf gehen«, orakelt HSGLO-Trainer Rainer Krumfort. »Wir müssen alles bringen, um im Derby zu bestehen. Wenn wir den VfL im Angriff zum Stehen kriegen und unsere eigenen Angriffe mit der nötigen Ruhe vortragen, haben wir eine gute Chance. Wenn nicht, haben wir vielleicht ein Problem«. Ruhe bewahren ist auch für VfL-Coach André Torge ein wichtiges Thema. Er muss aufpassen, dass seine Youngster nicht im Eifer des Gefechts aus der Spur gerät. Sein Team will sich mit einem Sieg unbedingt aus dem »kleinen Tief« herauswerfen. Torge: »Es gibt drei Gründe, warum wir gewinnen wollen: wir brauchen die Punkte, wir haben ein Heimspiel und wir wollen anschließend eine fröhliche Weihnachtsfeier hinlegen«. Dem Tabellenstand nach reist die HSG als Favorit an, aber dieses Derby gehorcht anderen Gesetzen. Die Kulisse wird entsprechend sein. Leichte personelle Probleme gibt es auf beiden Seiten. Bei den Löhnern sind Strauch, Jungmann und Schäkel angeschlagen, beim VfL hat Büschenfeld Blessuren. Es dürfte aber keine Frage sein, dass alle heute auflaufen.
Frauen-Verbandsliga: HSG Holzhausen/H. - VfL Mennighüffen. Im »Blauen Salon« in Holzhausen geht es heute um die Vorherrschaft in der Verbandsliga. Beide Mannschaften kennen sich aus zahllosen Vergleichen, da spielt die Tagesform eine ganz entscheidende Rolle. Im bisherigen Saisonverlauf hat sich keiner der beiden Kontrahenten eine Blöße gegeben, entsprechend blütenweiß sind die Westen, mit denen heute Abend aufgelaufen wird. Nach voraussichtlich spannenden 60 Minuten wird einer von beiden einen dicken Fleck auf der Weste haben, oder beide einen kleineren, wenn sich kein Sieger finden lässt. Der VfL jedenfalls reist mit gesundem Selbstbewusstsein an, setzt auf die ausgeglichene Besetzung, ein hohes Tempo und die Möglichkeit, über die volle Distanz Dampf machen zu können. Holzhausen wirft körperliche Robustheit in die Waagschale, hat in den Rückraumspielerinnen Wittemeier und Neumann sowie Petereit am Kreis die stärksten Kräfte. Hinzu kommt tatkräftige Unterstützung von den Rängen, die für den VfL nicht so groß ausfallen dürfte, denn das fast zeitgleiche Derby der VfL-Reserve gegen die HSGLO kostet sicher zahlreiche, mitreisende Fans. VfL-Coach Jens Kruse, der bis auf die grippegeschwächte Keeperin Steffi Voss keine größeren personellen Sorgen hat, sieht in diesem Duell zwar ein sehr wichtiges Spiel, nicht aber schon eine Entscheidung im Meisterschaftsrennen. Dennoch wird sein Team alles daran setzen, sich zu Weihnachten allein auf den Thron zu setzen. Als Torfrau-Alternative steht erstmals Neuzugang Meike Bierbohm bereit.

Artikel vom 18.12.2004