18.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Danke, Uwe Struve:
Stehende Ovationen für
einen großartigen Mann

120 Gäste verabschieden den Wehrführer der Stadt Halle

Von André Best
Halle (WB). Am Ende hatte er sogar eine Träne im »Knopfloch«: Mit stehenden Ovationen haben mehr als 120 geladene Gäste Halles Wehrführer Uwe Struve verabschiedet. Der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr war sichtlich gerührt - auch deshalb, weil er von seinen Kameraden zum Ehrenstadtbrandmeister ernannt wurde.

Nach 34 Jahren Dienstzeit, davon 23 in Halle, gibt Uwe Struve die Verantwortung aus persönlichen und familiären Gründen ab. »Ich habe viele Freunde in der Feuerwehr gefunden. Es war eine wunderschöne Zeit.«
Darauf blickten die Feuerwehr-Kameraden Dieter Barzik und Dr. Udo Kleine mit einer Dia-Show im Bürgerzentrum Remise sehr gekonnt und sehr witzig zurück. Als er zur Haller Feuerwehr kam, meinte Uwe Struve damals: »Ich möchte keinem etwas wegnehmen und werden möchte ich schon gar nichts.« Der junge Struve glänzte in den Anfangsjahren am Holzkohlengrill. Auch als Entertainer war er stark. Aber er packte auch an - ob beim Eisregen oder beim Aufstellen des Maibaums auf dem Ronchinplatz.
Uwe Struve machte schnell Karriere in der Feuerwehr. Er war fachlich sehr geschätzt und äußerst beliebt. 1988 Hauptbrandmeister, 1995 Löschzugführer, 1999 Wehrführer. Dr. Udo Kleine brachte es auf den Punkt. »Für jemanden, der in der Feuerwehr nichts werden wollte, eine ganz beachtliche Leistung«.
Uwe Struve bekam Lob und Dank von allen Seiten. Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann sagte: »Du hast Dich um die Feuerwehr Halle verdient gemacht.« Im Namen aller Kameraden bedankte sich Löschzugführer Reinhard Schacht. Auch Kreisbrandmeister Rolf Volkmann und alle Leiter der Werkfeuerwehren würdigten seine großen Verdienste. Uwe Struve selbst (»Es ist etwas Besonderes, diese Feuerwehr führen zu dürfen«) richtete das Augenmerk auf seine Ehefrau Monika, die ihn so häufig entbehren musste. »Moni, mein größter Dank gilt Dir.« Spätestens jetzt war allen Gästen klar: Hier verlässt ein großartiger Mann die Feuerwehr-Bühne.
Großer Abschied, feierlicher Neuanfang: Wilhelm Köhne, der den Löschzug Halle fünfeinhalb Jahre geleitet hat, wurde in sein neues Amt als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Halle (ab 1. Januar) eingeführt und von Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann vereidigt. »Ein einzelner Feuerwehrmann kann nicht viel ausrichten«, sagte Köhne, »nur gemeinsam sind wir stark«.
Neuer stellvertretender Wehrführer ist Reinhard Schacht aus Kölkebeck. Beide sind für die Dauer von sechs Jahren bestellt. Reinhard Schacht wird nach den Statuten jedoch nur drei Jahre stellvertretender Wehrführer sein. Mit 60 geht's automatisch in die Ehrenabteilung.
Alles neu bei der Feuerwehr: Für Wilhelm Köhne steigt Brandoberinspektor Ralph Heermann als Löschzugführer auf. Er wird am Freitag, 7. Januar, im Rahmen einer Feierstunde ebenfalls in sein neues Amt eingeführt. Damit schließt sich der Kreis.

Artikel vom 18.12.2004