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Kurz vor dem Fest
viele Gutscheine

Erste Bilanz zum Weihnachtsgeschäft

Von Claus Brand (Text)
und Sandra Vogt (Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). In fünf Tagen ist Heiligabend. Am Wochenende gab es den letzten langen Einkaufssamstag vor dem Fest. Während der Sprecher des Einzelhandels-Hauptverbandes, Hubertus Pellengahr, den »absoluten Höhepunkt im Weihnachtsgeschäft« erwartete, gaben sich die Einzelhändler in der Kurstadt bei einer Umfrage des WESTFALEN-BLATTES weniger euphorisch. »Die verkaufsoffenen Samstage waren nicht so, wie wir es lange gewohnt waren«, sagte Birgitt Schumacher vom Modehaus Hagemeyer an der Klosterstraße.

Als Filialeiterin des Textilanbieteres führte sie die geringeren Samstags-Umsätze im Weihnachtsgeschäft aber auch auf die kurz zuvor gelaufene und groß angelegte Rabatt-Aktion des Hauses zum Firmenjubiläum zurück. Viele Kunden hätten die Rabatte genutzt und Weihnachtseinkäufe früher erledigt. Gut nachgefragt worden seien im Weihnachtsgeschäft Strick- und Kurzwaren, Wäsche aber auch Schlafanzüge und Bademäntel. Nach wie vor beliebt sei es, so Schumacher, Gutscheine zu verschenken. Das Spektrum beginnen bei 50, reiche bis 250 Euro.
»Bescheiden«, kommentierte Olaf Kracht von Foto Wilke (Am Busbahnhof und im Werre-Park) die Umsätze im Weihnachtsgeschäft. »Viel gekauft worden sind Digital-Kameras und Speicherkarten.« Und: »Viele Leute kommen auch mit eine Fotowunsch in letzter Minute. Wir versuchen möglich zu machen, was geht.«
»Tee läuft immer gut«, sagte Stephanie Wuttke vom Teeladen im City-Center. Hinter den Erwartungen zurückgebleiben sei der Verkauf von weihnachtlichen Dekorations-Artikeln. Ausnahme seien Engelsfiguren nach den Vorlagen einer britischen Künstlerin. Wuttke: »Wir haben eine große Stückzahl verkauft und auch so gut wie nichts mehr auf Lager.« Auch nachordern sei nicht möglich. Die kleinen Schutzengel oder der »Engel der Herzen« seien aus einer Mischung von Stein, Porzellan und Kunststoff gefertigt. Gut verkauft worden seien auch Präsente, so Tee mit Servietten und ähnliche Kombinationen.
Der »Quick-Chef«, eine manuell betriebene kleine Küchenmaschine, »mit der sich alles zerkleinern lässt«, so Verkäuferin Nelahat Merino, sei im Tupperware-Laden im Werre-Park der Renner im Weihnachtsgeschäft gewesen.
Herren- und Kinder-Artikel sind bei C & A im Werre-Park mehr verkauft worden als Textilien für die Dame. Filialleiterin Angela Giebe: »Pullover und Sweat-Shirts für Herren sowie Schlafanzüge, Westen und Oberteile für Kinder sind am besten verkauft worden.« Anfang Dezember sei die Kaufzurückhaltung der Kunden am deutlichsten zu spüren gewesen. »Die Leute hatten wohl ihr Geld noch nicht auf dem Konto«, vermutet sie. Der zweite und dritte Advents-Sonntag seien traditionell die verkaufsstärksten.
»Der erste Samstag war in Ordnung, der zweite mager, der dritte wieder in Ordnung«, teilt Herren-Ausstatter Siegfried Sprekelmeier diese Bewertung nicht zu 100 Prozent. Pullis, Leder-Artikel, dabei vor allem Jacken, Manschetten-Knöpfe, Socken und Krawatten, das seien nach wie vor die gefragtesten Geschenke für den Mann. Und: »Bei den Geschenken in letzter Minute, die in der Woche vor den Feiertagen nachgefragt werden, stehen Schals und Mützen sicher an erster Stelle.«

Artikel vom 20.12.2004