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Seltene Drillingstaufe in Exter

Mit Franziska, Katharina und Alexandra kam dreifaches Glück

Von Angelika Krückemeier
Vlotho-Exter (VZ). In der Autobahnkirche Exter gibt es an diesem vierten Adventssonntag einen außergewöhnlichen Gottesdienst: Im Beisein der ganzen Gemeinde werden Franziska, Katharina und Alexandra getauft - muntere Drillingsmädchen, vier Monate alt und noch kaum voneinander zu unterscheiden.

Eine richtige Familie mit mehreren Kindern wollten Ralf (38) und Tanja Günther (32) immer haben. Doch dass sich ihr Haus einmal auf einen Schlag in ein Drei-Mädel-Haus verwandeln würde - daran hätte das junge Ehepaar im Traum nicht gedacht.
Ziemlich schnell nach Beginn der Schwangerschaft stand fest, dass es (ganz ohne hormonelle Nachhilfe) Zwillinge werden würden - eine Überraschung für die Günthers, aber durchaus kein »Beinbruch«. »Als der Frauenarzt dann 12 Wochen später einen weiteren Punkt in der Fruchtblase entdeckte, war das schon ein leichter Schock«, bekennt die junge Mutter. »Zum Glück hatten wir genügend Zeit, uns auf Drillinge einzustellen, und dann überwog die Freude.«
Am 16. August wurden Katharina, Alexandra und Franziska im Klinikum Herford geboren, nur vier Wochen vor dem eigentlichen Termin, was bei Mehrlingsgeburten ein überaus guter Zeitpunkt ist. Nach drei Wochen Wärmebettchen holten Tanja und Ralf Günther die Babys in ihr Haus am Pulsfeld. »Alles ist so problemlos verlaufen, die Mädchen sind gesund und haben ihr Geburtsgewicht von 2200 bis 2380 Gramm mittlerweile verdoppelt. Für uns sind sie ein Geschenk Gottes«, freut sich die junge Mutter.
Schlafplätze, Strampelhosen, Fläschchen und Schnuller - was immer Babys brauchen, muss mindestens dreifach da sein. Allein der Bedarf an Windeln und demnächst an fester Babynahrung erfordert regelmäßige Großeinkäufe.
Der mit Schlafen, Füttern, Waschen und Schmusen ausgefüllte »Drillingstag« verläuft im Vier-Stunden-Rhythmus. Beim Füttern und Windeln wechseln geht es schön der Reihe nach, wobei der Papa, wenn die Arbeit es erlaubt, tatkräftig mithilft. »Natürlich kommt es vor, dass während die eine die Flasche bekommt, die Schwestern in ihrem Bettchen krähen«, sagt Tanja Günther. Die dreifache Mutter behält jedoch die Ruhe, was sich auf die drei süßen Wonneproppen zu übertragen scheint: Nebeneinander in ihrem Kinderbett liegend und immer mit Blickkontakt zu den Schwesterchen, schauen sie zufrieden und selbstbewusst in die Babywelt.
Das Leben hat sich für die Beamtin und den selbstständigen Handwerker (Umzüge und Möbelmontagen) sehr verändert. Aber beide möchten ihre Babys keinen Tag mehr missen. Unabhängig davon sind sie froh und dankbar für die Hilfe von Großmüttern, Patentante und Freunden. »Ohne sie ginge es nicht«, weiß Tanja Günther.
Wenn Pastor Steiner an diesem Adventssonntag Alexandra, Katharina und Franziska tauft, werden sie alle dabei und sich mit den Eltern über den munteren Familienzuwachs freuen.

Artikel vom 18.12.2004