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Neuer Brunnen
sehr ergiebig

TWO sichert Wasserversorgung ab

Halle (WB). Als »echter Leistungsträger« erweist sich 11 a, der neue Trinkwasserbrunnen der Technische Werke Osning GmbH: Er ist gut für bis zu 40 Kubikmeter pro Stunde. Und das ist doppelt so viel wie die durchschnittliche Förderleistung eines von zwölf Brunnen der Haller Wasserversorgung.

Nummer 11, Vorgänger des jetzt neu gebohrten Brunnens, war lange Zeit das Sorgenkind von Wassermeisterin Brömmelsiek und ihrem Vorgänger Helmut Stieghorst. Der Brunnen im Brunnenfeld westlich der Tiegstraße in Bokel war mit den Jahren »verockert«, lieferte immer weniger Wasser. Und mit der Fördermenge sank die Qualität. Beides war für Halles Wasserexperten Grund genug, nach geeignetem Ersatz Ausschau zu halten.
Nach intensiven Beratungen mit Geologen wurden Chancen und Risiken abgewogen und eine Probebohrungen gesetzt. Und zwar in dem zweiten Brunnenfeld, das im östlichen Dreieck von Kölkebecker und Tiegstraße liegt. Im November vergangenen Jahres begannen die Bauarbeiten. Aufgrund des lockeren Gesteins konnte im Trockenbohrverfahren gearbeitet werden. In rund 20 Metern Tiefe stieß der Bohrtrupp auf hohe Grundwassermengen.
Im Frühjahr - nachdem auch die oberirdische Brunnenstube gebaut und alle Sicherungssysteme scharfgeschaltet worden waren - förderte der neue Brunnen 11 a erstmalig Wasser. Nachfolgend fanden die chemisch-bakteriologischen Untersuchungen statt. Sie bescheinigten eine optimale Qualität. Anfang Juni kam die Freigabe vom Kreisgesundheitsamt. Seither liefert Bunnen 11 a bis zu 40 Kubikmeter einwandfreies Trinkwasser pro Stunde.
Dass der Standort richtig gewählt war, bewiesen jetzt abgeschlossene Langzeitbeobachtungen des erweiterten Brunnenfeldes: Obwohl jetzt vier Brunnen nahe beieinander stehen, treten keinerlei gegenseitige Beeinträchtigungen von Förderleistung oder Qualität auf.
Den alten Brunnen 11 gibt es nicht mehr: Das Filterrohr wurde mit Kies und Ton verfüllt. Die Betonringe des Brunnenschafts wurden gezogen; das so entstandene Loch unten mit einer Betonplombe verfüllt und oben mit einer 110 Zentimeter dicken Mutterbodenschicht abgedeckt. Damit der alte Brunnen auch nach vielen Jahren noch mittels Metalldetektoren wiedergefunden werden kann, wurde in die Betonplombe eine Stahlstange eingegossen.
In den Bau des neuen Brunnens und in den Rückbau des alten inves-tierte die TWO insgesamt rund 65 000 Euro, so Ilka Brömmelsiek, Wassermeisterin im TWO-Geschäftsbereich Netze.

Artikel vom 20.12.2004