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»EON-Gutachten muss auf den Tisch!«

DIP sieht Widersprüche beim Gaspreis - »Windelweiche Resolution«


Kreis Paderborn (WV). Die Demokratische Initiative Paderborn (DIP) hat den heimischen Energieversorger EON Westfalen-Weser aufgefordert, die Grundlagen des in Auftrag gegebenen Gaspreis-Gutachtens zu veröffentlichen. »Wie lässt sich erklären, dass Paderborner Gaskunden durchschnittliche Preissteigerungen von zwölf Prozent zu verkraften haben, die Erhöhung in Minden und Hameln aber wesentlich geringer ausfällt?«, fragt DIP-Ratsmitglied Reinhard Borgmeier. EON nenne das »Harmonisierung« der Preisstrukturen. »Zumindest die Paderborner Kunden zahlen dann trotzdem eindeutig zu viel«, so DIP-Sprecher Borgmeier.
Um diesen Widerspruch verstehen zu können, müsse der exakte Untersuchungsauftrag bekannt sein. »Wenn EON tatsächlich daran interessiert ist, die Kundschaft davon zu überzeugen, dass ihre Preise 'marktgerecht' sind, dann gehört das Gutachten jetzt auf den Tisch der kritischen Öffentlichkeit«, fordert Borgmeier. Damit rechne allerdings niemand, und somit seien alle veröffentlichten Ergebnisse mehr als fragwürdig. »Mehr als unverständlich ist auch, dass Bürgermeister Heinz Paus als Aufsichtsratsmitglied die Veröffentlichung nicht eingefordert hat.« Stattdessen sei mit den Stimmen der CDU eine »windelweiche Resolution« im Paderborner Rat verabschiedet worden, die eine Preisüberprüfung zum 30. Juni vorsieht - exakt der Vorschlag, den EON auch schon in seiner Presseerklärung unterbreitet habe. »Das umfangreiche Sponsoring von EON mag der Stadt an der einen oder anderen Stelle helfen. Es kann aber nicht sein, das dafür die Bürger in doppelter Weise zur Kasse gebeten werden - einmal als Kunden und einmal als Steuerzahler, da sich das Sponsoring steuermindernd auswirkt.«

Artikel vom 20.12.2004