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Jede Mark zählt mit

Kaufmannschaft zufrieden mit Weihnachtsgeschäft

Von Rüdiger Kache (Text und Fotos)
Paderborn (WV). Der letzte »lange Samstag« vor Weihnachten hatte es in sich: Sonnenschein, Schnee, Graupel und Regen machten den Bummel durch die Geschäfte und über den Paderborner Weihnachtsmarkt zu einem ganz besonderen Einkaufserlebnis. Unterm Strich war es der wohl umsatzstärkste Tag des Jahres. Selbst »verbunkerte« DM-Bestände wurden in warme Winterkleidung »umgetauscht«.

Runde 70 000 Mark, so schätzt Stefan Speicher, Geschäftsführer des C&A-Hauses in Paderborn, haben Kunden im Rahmen der bis zum 31. Januar verlängerten Aktion »Auf Mark und Pfennig« aus Sparstrümpfen und Spardosen gezogen, um sich Weihnachtswünsche zu erfüllen. Scheine vom 5-er bis zum 1000-er, Cognacflaschen voller Kleingeld - alles wurde bei C&A angenommen, gezählt und zur Landeszentralbank gebracht.
Zufrieden mit den Schlussumsätzen des Jahres ist auch Franz-Josef Müller (Kleine): »Wir haben sehr viele auswärtige Kunden gehabt.« Und. »Die Frequenz in der Stadt war in der ganzen Woche gut. Hochwertige Bekleidung ist eben immer noch ein begehrtes Weihnachtsgeschenk.«
Kaum zu glauben: Neben Handys, Computern und Zubehör und natürlich der gesamten Unterhaltungselektronik schafft auch die gute, alte elektrische Eisenbahn den Weg zurück in die Kinderzimmer. Beim Modellbau-Fachgeschäft Temme in der Liborigalerie war es die Kombination aus HO-Bahn und digitaler Steuerung, die Kinderherzen höher schlagen lässt. Heiß begehrt: der Märklin Feuerwehrzug und die Dampflok der Baureihe 86.
Auch Bücher liegen wieder ganz oben auf dem Gabentisch, weiß Lioba Schumacher-Halemann (Halbig): »Schott«s Sammelsurium, Bartimäus und Der Schwan zählen zu den Beststellern.«
Im Südring (43 Geschäfte unter einem Dach) musste man schon kurz vor Mittag nach einem Parkplatz suchen. Hier brummte das Geschäft mit Spielwaren, Elektronik und Uhren, wie Geschäftsführer Günther Murr bestätigt.
Immer wieder ein Anziehungspunkt für Besucher ist die »Lebendige Krippe« vor der Marktkirche, bewirtet von den Landfrauen. Unbedingt probieren: den »heißen Wilhelm« und die »heiße Bäuerin«. Die Holzhütte hat nach sechs Jahren ausgedient.
Die Kreishandwerkerschaft arbeitet schon an einem neuen »Stall« für Ochs und Esel, freut sich Werbegemeinschaftsvorsitzender Klaus Bruns. Aus seiner Sicht ist das Weihnachtsgeschäft gut gelaufen. Auch wenn er sich über die Werbeplakate für den Dortmunder Weihnachtsmarkt in Paderborn ärgert: »Wir brauchen uns vom Angebot und von der Atmosphäre her nicht hinter anderen Weihnachtsmärkten verstecken.« Vielleicht gelingt es ja, die Werbeflächen 2005 rechtzeitig zu buchen und mit eigenem Dom und Rathaus zu zieren. . .

Artikel vom 20.12.2004