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Bürgersaal wird verpachtet

Vereine behalten Bleibe - Verkaufsantrag abgelehnt

Bad Oeynhausen-Lohe (hil). Mit knapper Mehrheit ist der Rat der Empfehlung aus dem Finanzausschuss gefolgt, den Loher Bürgersaal nicht zu verkaufen. Nun ist die Verwaltung aufgefordert, einen Pächter für das Objekt zu suchen.

Zwei Chöre und die Arbeiterwohlfahrt halten im Bürgersaal regelmäßig ihre Versammlungen und Übungsabende ab, und Bürger mieten den Saal zu Familienfeiern. Der Raum ist jedoch nicht so ausgelastet, dass er sich finanziell trägt. »Die Einnahmen sind so gering, dass sie nicht mal reichen, um den Saal warm zu halten«, sagte Beigeordneter Hartmut Scharbius, der den Politikern bei einem Zuschussbedarf von jährlich rund 13 800 Euro zu einem Verkauf geraten hatte.
Und diesen Antrag stellte Peter Kaeseberg (CDU), obwohl von den Zuschauerrängen während der Fragestunde vehement darauf hingewiesen wurde, wie wichtig das Bürgerhaus für die Loher wäre. Werner Nieburg vom Männergesangsverein Liedertafel befürchtete bei einem Verkauf, dass die Vereine ihre Bleibe verlieren würden. Das konnten sich CDU und Reiner Barg von Grüne/Bürgerforum nicht vorstellen. »Wer sagt denn, dass ein neuer Eigentümer die Vereine vor die Tür stellt. Der will doch auch Geschäfte machen«, so Barg. Kaeseberg formulierte in seinem Antrag genau dies: »Es muss bei einem Verkauf die Nutzung des Saals durch die Vereine sichergestellt werden.«
Weil er keine andere Ausweichmöglichkeit für Vereine und Bürger sieht, wollte auch Wilhelm Ober-Sundermeyer (FDP) lieber eine Verpachtung als einen Verkauf. Dafür plädierte auch Rainer Müller-Held (Grüne/BF). Er habe mit dem Wirt gesprochen, der ihm bestätigt habe, dass die Auslastung des Bürgersaals derzeit gut sei. Er habe auch geäußert, den Saal mit betreiben zu wollen.
Die SPD war - wie im Finanzausschuss - gegen den Verkauf des Objektes. Gisela Kaase: »Nicht nur die Vereine brauchen eine Bleibe, sondern auch die Loher einen Ort, wo sie zu günstigen Preise Feste feiern können.« Einem neuen Eigentümer könne man nach einem Verkauf des Hauses keine Vorschriften mehr machen, wie er seine Preise zu gestalten habe.
Für den Verkaufs-Antrag stimmten mit der CDU auch drei Mitglieder von Grüne/BF. Das reichte jedoch nicht. Der Bürgermeister enthielt sich. Er wollte nicht gegen die Druckvorlage seiner eigenen Verwaltung - den Verkaufsvorschlag - votieren.

Artikel vom 17.12.2004