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Rote Karte für
zu hohe Kosten
der Verwaltung

Personalzahl, Kulturminus, Schulden


Bad Oeynhausen (hil). Damit die Kommunen in Nordrhein-Westfalen sich in ihren Geldausgaben vergleichen können, hat die neue Gemeindeprüfungsanstalt in den Städten und Gemeinden verschiedene Positionen aus dem Haushalt ermittelt. Die Erhebungen wurden in Städten mit einer Größenordnung von 25 000 bis 60 000 Einwohnern gemacht. Die Ergebnisse - Quote immer pro Einwohner - können in einen Kontext gestellt und damit die eigene Wirtschaftlichkeit ermittelt werden.
Nach dem Ampelsystem Rot-Gelb-Grün wurden die Kommunen auf die Positionen verteilt: Bad Oeynhausen liegt acht Mal im Mittelfeld, also auf Gelb, vier Mal auf Grün, mit an der Spitze - im positiven Sinn - und drei Mal auf Rot, also im negativen Feld. Einige Beispiele nannte der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Erich Tschamann (SPD), in der jüngsten Ratssitzung am Mittwochabend. Sparsam ist die Kurstadt im Vergleich zu anderen gleich großen Kommunen bei den Personalausgaben, bei der Bauaufsicht, bei den Sachausgaben in der Verwaltung sowie bei den Bauinvestitionen.
Die rote Karte in der Wirtschaftlichkeit - wegen zu hoher Kosten - bekommt Bad Oeynhausen beim Personalbestand, beim Zuschussbedarf für die Kultur und bei der Verschuldung. Beim Personal liegen die Werte in der Skala bei maximal 9,17 Mitarbeiter pro Einwohner, mittel 7,62 und minimum 3,94. Die Kurstadt trifft den höchsten Wert mit 9,17. »Das liegt wohl auch daran, weil die Stadtverwaltung noch eigenes Reinigungspersonal hat, und die Mitarbeiter der Feuerwehr und aller freiwilligen Kultureinrichtugnen zählen dazu«, so Tschamann.
Beim Zuschuss für die Kultureinrichtungen reicht die Skala von maximal 28,06 Euro pro Kopf, über mittel 13,42 bis minimum 1,73. Spitzenplatz für Bad Oeynhausen: 26,48 Euro pro Einwohner. Die Werte bei der Verschuldung liegen zwischen maximal 3 852 Euro pro Kopf, mittel 1 693 Euro und minimum 69 Euro. Jeder Oeynhausener hat 3 044 Euro Schulden. Erich Tschamann: »Diese Zahlen sind für Stadt und Politik deshalb gut zu wissen, weil man weitere Hinweise für den eigenen Sparansatz bekommt. Man weiß zwar, wo zu viel Geld ausgegeben wird, aber nun kann sich Bad Oeynhausen auch mit anderen Städten vergleichen.«

Artikel vom 17.12.2004