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Weihnachten ist brandgefährlich

Tipps des Warburger Feuerwehrchefs Detlef Menne für ein sicheres Fest

Von Ulrich Schlottmann
Warburg (WB). Weil ein Adventskranz in Brand geraten war, musste die Feuerwehr in dieser Woche zum Alten- und Pflegeheim »Haus Phöbe« in Rimbeck ausrücken. Der automatische Brandmelder hatte die »Blauröcke« alarmiert. Als die Wehrmänner eintrafen, hatte der Hausmeister den Brand zwar schon gelöscht, »aber dieser Vorfall zeigt einmal mehr, wie brandgefährlich die Advents- und Weihnachtszeit ist«, sagt der Chef der Warburg Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Detlef Menne.

»Jedes Jahr kommt es zu Bränden von Weihnachtsbäumen und Adventskränzen, die eigentlich vermeidbar wären, wenn einige Sicherheitstipps beachtet würden«, rät der Wehrführer zur Vorsicht. Oft bleibe es nicht dabei, dass Kränze und Bäume abbrennen und Dekorationen in Flammen aufgingen, sondern es komme auch zu Schäden an Hausrat und Wohnungen sowie zur Gefährdung von Menschen.
»Das Risiko eines Weihnachtsbaumbrandes kann durch eine elektrische Beleuchtung natürlich deutlich gemindert werden«, rät Menne, aber er weiß natürlich, dass viele Menschen der Weihnachtszeit den richtigen Glanz durch echte Kerzen verleihen wollen. Dann sollten aber, so der Wehrführer, diese Grundregeln beachtet werden:
l Den möglichst frisch geschlagenen Weihnachtsbaum erst kurz vor dem Fest kaufen. Er darf noch nicht nadeln.
l Bis zum Aufstellen in einem Gefäß mit Wasser möglichst im Freien aufbewahren.
l Den Weihnachtsbaum nicht neben die Heizung stellen, damit er nicht so schnell austrocknet, und auch nicht neben leicht brennbare Materialien wie Gardinen platzieren.
l Einen entsprechend großen und stabilen Ständer verwenden, möglichst mit Wasserbehälter.
l Der Baum sollte nicht im Luftzug stehen und auch nicht den Fluchtweg aus dem Zimmer versperren, und er sollte mit brennenden Kerzen nicht unbeaufsichtigt sein.
l Ausschließlich nicht brennbare Kerzenhalter aus Metall und Kerzen der richtige Größe verwenden.
l Kerzen immer senkrecht stellen.
l Über den Flammen dürfen keine Zweige oder Dekorationen (Strohsterne, Lametta usw.) hängen.
l Den Docht der Kerzen vor dem Anzünden möglichst kurz halten, damit die Kerzenflammen klein sind.
l Die Kerzen am Baum von oben nach unten anzünden und in umgekehrter Reihenfolge löschen.
l Kerzen frühzeitig auswechseln, nicht ganz abbrennen lassen.
l Kleinkinder nie unbeaufsichtigt an einem Weihnachtsbaum mit brennenden Kerzen lassen.  Streichhölzer und Feuerzeug für Kindern nicht frei herumliegen lassen.
l Einen mit Wasser gefüllten Eimer gut zugänglich bereitstellen (aber nicht neben oder unter dem Weihnachtsbaum).
l Adventskränze sollten auf einer nicht brennbaren Unterlage stehen (zum Beispiele Glas- oder Metallschale).
Auch bei der Verwendung von elektrischen Kerzen rät Menne zur Vorsicht. Sie sollten - vor allem wenn Kinder im Haus sind - über einen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter) zusätzlich abgesichert werden.
Sehr oft würden Weihnachtsbäume im Januar des neuen Jahres noch einmal angezündet - aber das ganz wörtlich zum letzte Mal. »Da die Bäume dann schon trocken sind, verbrennen sie wie eine Fackel - und das fast explosionsartig«, so der Feuerwehrchef.
»Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand kommen und führen eigene Löschversuche nicht unmittelbar zum Erfolg, den Raum verlassen, die Türen schließen und die Feuerwehr unter Telefon 112 alarmieren«, ruft Detlef Menne in Erinnerung, wie man sich im Brandfall verhalten sollte.

Artikel vom 17.12.2004