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Café überfallen
und Geld geraubt

Asylbewerber stehen vor Gericht

Gütersloh (wow). Wegen des Verdachts des schweren Raubes sind seit gestern zwei Türken und drei Albaner angeklagt. Sie müssen sich vor dem Landgericht Bielefeld verantworten. Den Männern zwischen 19 und 38 Jahren wird zur Last gelegt, im Juni einen Raubüberfall auf das Café des türkischen Vereins in Gütersloh verübt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Asylbewerbern aus Hannover, Springe und Warendorf vor, am Sonntag, 20. Juni, das Café des türkischen Vereins in Gütersloh am Bahnhof überfallen zu haben. Die Angeklagten sollen sich maskiert und die anwesenden Gäste mit zwei Pistolen bedroht haben. Eine Waffe soll mit vier Patronen scharf geladen gewesen sein. Dann sollen sie die Gäste gezwungen haben, sich im hinteren Bereichs des Cafés, wo illegale Glücksspiele veranstaltet wurden, auf den Boden zu legen. Die Räuber sollen den Besuchern danach das gesamte Bargeld abgenommen haben, ebenfalls die auf einem Würfeltisch liegenden 5000 bis 6000 Euro. Insgesamt, so steht es in der Anklageschrift, seien bei dem Überfall bis zu 10 000 Euro erbeutet worden.
Zwei der Beschuldigten müssen sich auch seit gestern einer zweiten Anklage stellen. Sie sollen mit einem unbekannten dritten Mann für einen ähnlichen Überfall in Bückeburg verantwortlich sein. Am 30. Mai dieses Jahres seien sie in den deutsch-türkischen Kulturverein eingedrungen und hätten die dort 13 anwesenden Personen ebenfalls ausgeraubt: Bargeld, Schecks und Handys. Dabei sollen sie einige Gäste mit einem Schlagstock misshandelt haben. Die Höhe der Beute ist bis heute unbekannt.
Ein 20-jähriger Angeklagte gab den Überfall in Bückeburg zu, sagte jedoch aus, dass er in Gütersloh Opfer gewesen sei. Die 4000 Euro, die er in dem Café gewonnen habe, seien ihm von den Räubern wieder abgenommen worden. Der Prozess wird fortgesetzt. Es folgen noch sieben Verhandlungstage.

Artikel vom 16.12.2004