16.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kuhlmann hat's geschafft:
Stoppschild soll kommen

Gestern ist in Berlin die Vorentscheidung gefallen


Von Elke Hänel
Verl (WB). Drei Mitteilungen hatte Werner Kuhlmann gestern Mittag auf seinem Anrufbeantworter - und alle drei Anrufer überbrachten ihm die selbe gute Nachricht aus Berlin: Sein siebenjähriges Engagement für mehr Sicherheit an unbeschrankten Bahnübergängen hat endlich Erfolg. Denn der Bundesverkehrsausschuss hat dem Deutschen Bundestag gestern nach einem entsprechenden Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen einstimmig empfohlen, den Weg für die von Kuhlmann propagierte Kombination von Stoppschild und Andreaskreuz frei zu machen. Die Doppelbeschilderung an dafür geeigneten Bahnübergängen soll 2005 in der Straßenverkehrsordnung verankert werden.
»Ein schönes Weihnachtsgeschenk«, freute sich Kuhlmann gestern im Gespräch mit der VERLER ZEITUNG. Zwar habe ihm die SPD-Abgeordnete Heidi Wright schon vor der entscheidenden Sitzung angedeutet, dass es wohl kein Zurück mehr gebe, »doch dass das jetzt so schnell durchkommt, hätte ich nicht gedacht«, sagte der 72-Jährige. »Am meisten freue ich mich, dass ich die Klippen der Bürokratie umschifft habe.«
Das Wichtigste für ihn sei, dass nun Gefahrenstellen entschärft und Unfälle vermieden werden könnten. Unfälle, wie der 1997 an einem unbeschrankten Bahnübergang in Verl, als Kuhlmann mitansehen musste, wie ein dreijähriges Mädchen im Auto der Eltern zu Tode kam. Kurze Zeit später begann er seine Kampagne, in die er viel Zeit, Kraft und Geld investiert hat. »Ich bin überzeugt, dass die Hälfte der Unfälle, die heute noch an Bahnübergängen ohne Schranken passieren, durch die Schilderkombination vermieden werden können«, betonte er. Denn ein Stoppschild zwinge zum Anhalten.
»Die Entscheidung in Berlin ist ganz klar ein persönlicher Erfolg für Werner Kuhlmann«, so Landrat Sven-Georg Adenauer gestern. Und Ausschussmitglied Heidi Wright (SPD) meinte, es sei wichtig, dass Bürger der Politik Druck machten, wenn etwas im Argen liege. »Herr Kuhlmann hat das vorbildlich gemacht.«Politik

Artikel vom 16.12.2004