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LST schneidet hervorragend ab

Bürgermeister Michael Berens besucht Hövelhofer »Vorzeigeunternehmen« - Expansion

Von Jürgen Spies (Text und Foto)
Hövelhof (WV). Hövelhofs neuer Bürgermeister Michael Berens hat sich vorgenommen, einmal im Monat ein Hövelhofer Unternehmen zu besuchen, um aus erster Hand zu erfahren, wo eventuell »der Schuh drückt«, wo die Gemeinde helfen kann, Probleme aus der Welt zu schaffen und um einfach gute Kontakte zu pflegen oder aufzubauen. Eine der ersten Stationen war jetzt die LST-Laserschneidtechnik GmbH, die nicht ganz zufällig ausgewählt worden war. »Das ist eines unserer Vorzeigeunternehmen«, befand Hövelhofs Wirtschaftsförderer und Kämmerer Klaus-Dieter Borgmeier beim Besuch an der Otto-Hahn-Straße.

Die 1988 als zwei-Mann-Betrieb von Ludger Meier und einem Partner in einer 600 Quadratmeter großen Halle gegründete Firma wuchs in den vergangenen Jahren kontinuierlich und zählt heute zu den Branchenführern im Bereich der Schneidetechnik unterschiedlichster Materialien. Einen guten Namen gemacht hat sich LST als innovativer, verlässlicher und sehr flexibel reagierender Problemlöser, wenn Lasertechnik zum Einsatz kommen muss, um Formteile zu bearbeiten.
Hauptsächlich setzt sich die Bearbeitung mit Blechteilen auseinander. Zu den Arbeitsgebieten des dreidimensionalen (3D) und zweidimensionalen (2D) Laserns, des Wasserstrahlschneidens, des CNC-Abkantens und der Fügetechnik mittels Industrieroboter, gehört auch die komplette Baugruppenfertigung.
Wo der herkömmliche Werkzeugbau technisch und vom finanziellen Aufwand her an Grenzen stößt, bietet das Lasern die Alternative: LST hat sich erfolgreich darauf spezialisiert. Hinzu kommt, dass das Hövelhofer Unternehmen auch innerhalb kürzester Zeit auf Kundenwünsche reagieren kann, was sich gerade bei kleineren Stückzahlen oder im Prototypenbau bezahlt macht.
»Unsere Möglichkeiten nutzen Firmen der unterschiedlichsten Brancen«, erläuterte Ludger Meier beim Besuch des Bürgermeisters. Beim 3D-Laserschneiden/Laserschweißen zählen insbesondere Automobilunternehmen zum Kundenstamm von LST. Nahezu alle bekannten Hersteller greifen auf das Know-how des Unternehmens, das mittlerweile 120 Mitarbeiter beschäftigt zurück. Dachrelings am Opel Astra oder Vectra, Außenhautteile am VW Lupo oder Phaeton, Achskomponenten-Fertigung an der Edelmarke Maybach - die Liste ist lang und umfasst auch große Außenhautteile von Mähdreschern sowie Nadellagerkäfige für so genannte Planetengetriebe in gigantisch großen Baumaschinen und Muldenkippern in Übersee. Da geht's um Tausendstelmillimeter.
Die D2-Bearbeitung wird komplettiert durch das 2D-Wasserstrahlschneiden. »Behandelt« werden in erster Linie nichtmetallische Werkstoffe. Produktionsleiter Peter Ducat erklärte den Gästen beim Firmenbesuch, dass beim Wasserstrahlschneiden ein Druck von 3000 bar (!) aufgebaut wird und dem 2/10-mm dünnen Wasserstrahl Spezialsand »beigemengt« wird. Aus einer winzigen Düse (ein Millimeter Durchmesser) gepresst, schneidet der Wasserstrahl Werkstoffe exakt in Passform.
Die LST-Schneidtechnik wird im Frühjahr 2005 in Schwäbisch-Gmünd und somit in der Nähe deutscher Autobilkonzerne eine Niederlassung in Betrieb nehmen. »Zunächst mit kleiner Mannschaft«, so Firmenchef Ludger Meier (47). Apropos Mitarbeiter: Meiers Ehefrau Gabi betonte beim Gespräch, dass »wir ein echt tolles Team haben, motiviert und bestens ausgebildet«.
Berens und Borgmeier zeigten sich beeindruckt von der LST: »Man weiß oft gar nicht, war in den Hövelhofer Gewerbebetrieben alles gemacht wird!«
Die LST-Betriebsfläche umfasst 7500 qm Produktionshallen und 750 qm Büros.

Artikel vom 16.12.2004