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Ein Marathon im Kalibergwerk

Fünf NSU-Läufer stellten sich Herausforderung in Sondershausen

Sondershausen/Brakel (WB). Fünf Läufer der NSU Brakel stellten sich der Herausforderung im Kalibergwerk Sondershausen (Thüringen) und nahmen hier an einem Marathon teil.

Die äußeren Bedingungen verlangten ganze Kerle: 700 Meter unter der Erdoberfläche, 1240 Höhenmeter mit 20 prozentigen Steigungen - das sind mehr Steigungen als beim Jungfrau-Marathon - verlangten den Nethestädtern alles ab. Außerdem musste bei 28 Grad und nur 20 Prozent Luftfeuchtigkeit die extreme Strecke von über 42 Kilometern gelaufen werden. Es dauerte etwa anderthalb Stunden bis alle 350 Starter mit dem Fahrkorb nach unten, in den Schacht gelangt waren. Nur 20 Personen passten pro Fahrt in den Förderkorb.
Unter Extrem-Belastungen quälten sich die Ultrasportler der Laufgemeinschaft Non-Stop-Ultra Brakel durch die in den 220 Millionen Jahre alten Salzstock gehauenen Stollen. Jeweils mit Helm und Stirnlampe ausgestattet, mussten vier Runden durch die nur spärlich beleuchteten, zum Teil rutschigen und sehr steilen Salzröhren, absolviert werden.
Nach dem Start ging es gleich 2,5 Kilometer bergauf bis zum höchsten Punkt der Runde. Es ging bis auf 600 Meter hoch. Die Höhenbewältigung pro Runde entsprach etwa der dreimaligen Steigung vom Tönnsberg, beim Hermannslauf. Der von den Laufschuhen aufgewirbelte feine Salzstaub brannte den Läufern in den Augen und hinterließ einen salzigen Geschmack.
Oben angekommen, ging der Weg gleich wieder steil in die Tiefe zum tiefsten Punkt bei 800 Metern. Volle Konzentration war gefordert, um nicht auf dem feinen Salzsand auszurutschen und über die herumliegenden Salzbrocken zu stolpern. Mit jedem Schritt weiter in die Tiefe stiegen auch die Temperaturen, was das Laufen zusätzlich erschwerte. Alle 2,5 Kilometer konnte Flüssigkeit aufgenommen werden, was bei der Hitze und der trockenen Luft auch bitter nötig war. Die zweite Hälfte der Runde war dann ein ständiges Auf und Ab bis zum Start-Zielbereich, um dann gleich wieder die nächste Tortour zu starten. Nach vier langen anstrengenden Runden waren dann mehr oder weniger wohlerhalten Manfred Götz (4:52:47 Stunden), Adalbert Grüner (4:57:08 Stunden), Wolfram Petreins (5:30:05 Stunden), Michael Fiekens und Hans-Dieter Mönnikes (beide 5:44:55 Stunden) im Ziel angelangt. Das Extremerlebnis war geschafft.

Artikel vom 16.12.2004