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Bachs populärstes Werk erklingt

Weihnachtsoratorium in der Pauluskirche - Aufführung mit der Bünder Kantorei

Bünde (BZ). Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach wird am Mittwoch, 22. Dezember, ab 20 Uhr in der Bünder Pauluskirche aufgeführt. Die Bünder Kantorei musiziert mit dem Telemann-Collegium Herford (Mitglieder der Nordwestdeutschen Philharmonie) die ersten drei Teile.
Als Solisten wirken mit: Kirsten Iltgen (Detmold), Sopran; Eike Tiedemann (Bielefeld), Alt; Wolfgang Tiemann (Detmold), Tenor und Andreas Jören (Eisenach), Baß. Die Gesamtleitung liegt in Händen von Hans-Martin Kiefer.
Der Bassist Andreas Jören wuchs in Wattenscheid/NRW auf. Er war studienbegleitend als Klavier- und Orgellehrer tätig. Nach dem Lehramtsstudium absolvierte er die künstlerische Reifeprüfung im Fach Gesang an der Musikhochschule Detmold bei Professor Kretschmar und Professor Vogel. Engagements am Stadttheater Bielefeld, dem Landestheater Detmold, der Kammeroper Rheinsberg, Berliner Kammeroper, Tiroler Landestheater Innsbruck, »Den Anden Opera« Kopenhagen, Bachtage Festspielkonzerte und bei der »Oper in der Stiftsruine« in Bad Hersfeld und am Mitteldeutschen Landestheaters Lutherstadt Wittenberg schlossen sich an. Zu seinen Partien dort gehörten unter anderem der Zar in »Zar und Zimmermann«, Danilo in »Die lustige Witwe«, die sogenannten »Bösewichte« in »Hoffmanns Erzählungen« , Graf in »Figaros Hochzeit« und Gianni Schicchi. Seit der Spielzeit 2001 singt er am Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt. Herausragende Partien: Wolfram im »Tannhäuser« und Pelléas in »Pelléas und Mélisande«, Eisenstein in »Fledermaus«, Zar im »Zar und Zimmermann«, Marcello in »Bohéme«, Higgins in »My fair Lady«, Guglielmo in »Cosi fan tutte« und Papageno, Graf Luna in Troubadour. Zur Spielzeit 2005/06 wechselt er ans Landestheater Detmold. Er singt Opern- und Oratorienkonzerte im In- und Ausland und nahm an Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen teil.
Das Weihnachtsoratorium gehört seit seiner Uraufführung 1734 in Leipzig zu den populärsten Werken Bachs und der Musikgeschichte überhaupt. Dabei hat Bach bei diesem Werk auf zwei ältere Kantaten zurückgegriffen: Zunächst die Kantate »Laßt uns sorgen, laßt uns wachen« zum Geburtstag des sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian, und die Kantate »Tönet ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!« zum Geburtstag der sächsischen Kurfürstin Maria Josepha. Allerdings hat er die einzelnen Nummern dieser Kantaten so geschickt in das Gesamtkonzept des Oratoriums eingefügt, daß ein neues, homogenes Gesamtkunstwerk entstanden ist. Die Bünder Aufführung bringt die ersten drei Teile des ingesamt sechsteiligen Oratoriums das ursprünglich für die Aufführung in den Weihnachtsgottesdiensten - vom ersten Feiertag bis zum Epiphaniasfest - bestimmt war.

Artikel vom 17.12.2004