Feier bei der KWG - Anfangs noch Kohlen geschleppt
Halle (pes). Sie leben teilweise seit 45 Jahren in der selben Wohnung, haben seitdem den selben Vermieter - die KWG. Die hatte dafür gestern als Dankeschön zu einer gemütlichen Runde eingeladen.
Ob Hartmanns Wäldchen und Mönchstraße in Halle oder Danziger Straße in Steinhagen - als die Miethäuser der KWG 1959 fertig gestellt wurden, waren sie auf ganz modernem Standard. Die Miete kostete damals - weil die Wohnungen mit öffentlichen Mitteln gefördert waren, nur 1,20 Mark pro Quadratmeter. Dafür mussten allerdings im Winter noch täglich Kohlen aus dem Keller geschleppt werden, denn sowohl Wohnzimmer und Küche wurden mit Öfen oder Kohleherd beheizt, auch für heißes Wasser in der Badewanne musste der »Bullerofen« angeheizt werden. Mit den Jahren, so blickte KWG-Vorstandssprecher Wilhelm Junker zurück, ist die technische Ausstattung der Häuser nach und nach verbessert worden. Inzwischen gibt es überall Zentralheizung und fließend warmes Wasser, die Fenster sind mit Isolierverglasung ausgestattet und zum großen Teil sind die Häuser auch schon mit einem Vollwärmeschutz versehen. Das ist natürlich nicht spurlos am Mietpreis vorbeigegangen: Der beträgt inzwischen immer noch günstige 3,70 bis 3,80 Euro. Nur Schweppes sind umgezogen Die meisten der Jubilare sind deshalb auch ihrer Wohnung seit Herbst 1959 treu geblieben. Marianne Breckenkamp und Lucie Niemetz fühlen sich in der Danziger Straße 32 in Steinhagen pudelwohl. Eitel und Marianne Hahn sowie Ruth Noske und Gisela Karsten leben in den Häusern Mönchstraße 52 und 54. Nur Renate und Wilfried Schweppe sind inzwischen vom Hartmanns Wäldchen in eine andere KWG-Wohnung an der Kättkenstraße 31 umgezogen. Sie alle erhielten von Junker und seinem ehrenamtlichen Vorstandskollegen Josef Siemens jeweils einen üppigen Präsentkorb. Insgesamt kann sich die Kreiswohnstätten-Genossenschaft in ihren 1668 Wohnungen im Altkreis Halle auf zahlreiche treue Mieter verlassen. Zwölf Mietparteien wohnen schon seit 25 Jahren bei der KWG, elf seit 30 Jahren, zwölf Parteien seit 35 Jahren, 17 seit 40 und 15 seit 45 Jahren. Die erste Ehrung für die »45-Jährigen« hatte schon Mitte des Jahres stattgefunden. Auch im kommenden Jahr gibt es wieder fünf Jubilare zu ehren, freute sich Wilhelm Junker. Und er blickte auch schon voraus ins Jahr 2006: Dann leben die ersten Mieter, sofern sie denn gesund und rüstig bleiben, seit 50 Jahren in einer KWG-Wohnung. Ein Preisbeispiel noch: Marianne Breckenkamp zahlte 1959 für ihre Wohnung in Steinhagen knapp 62 Quadratmeter 73,50 Mark kalt, heute sind es 227 Euro.
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