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Jugendarbeit
vor neuen
Aufgaben

Mit den Schulen

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Kooperation mit Schulen sei das Zukunftsthema, darin waren sich über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit einig.

Sie waren am Montag der Einladung der Abteilung Jugend, Familie und Sozialer Dienst des Kreises in die Gütersloher Weberei gefolgt, um über die neuen Herausforderungen für die Jugendarbeit durch das Kinder- und Jugendfördergesetz zu diskutieren.
»Kinder und Jugendliche haben einen Bedarf an außerschulischer Bildungsarbeit«, stellte Professor Dr. Benedikt Sturzenhecker von der Fachhochschule Kiel in seinem Eingangsreferat klar. Viele Themen der Jugendphase und das charakteristische Übungsverhalten dieses Lebensalters fänden in der Schule keinen Ort und könnten umso angemessener in den Jugendhäusern bearbeitet werden. Gleichzeitig sei die Schule aber das bedeutendste Lebensfeld im Jugendalter, das von keinem pädagogischen Angebot ignoriert werden könne. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Offener Kinder- und Jugendarbeit sei im Interesse der Kinder und Jugendlichen auf lokaler Ebene zu gestalten.
Schwierige Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche forderten von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit eine immer breitere fachliche Ausrichtung und sozialräumliche Orientierung. Die erfolgreiche Volksinitiative des Jahres 2003 »Jugend braucht Zukunft« habe dazu geführt, dass mit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendfördergesetzes NRW auf Landesebene zumindest nicht noch mehr Finanzmittel für den Bereich der Jugendarbeit wegfallen. Die Höhe des jährlichen Landesbudgets werde erfreulicherweise ab 2006 bis zum Jahr 2010 wieder auf das Niveau von 2003 angehoben, berichtete Remi Stork, Fachberater des Landesjugendamtes Westfalen-Lippe. Jedoch sei die Verteilung innerhalb der Förderbereiche noch ebenso unklar wie die Landesmittel für die Offene Jugendarbeit im kommenden Jahr. Gleichzeitig sei mit dem Gesetz die Anforderung verbunden, die Kooperation von Jugendarbeit und Schule weiter zu verstärken.
Kreisjugendpfleger Michael Trödel begrüßte, dass der Kreis Gütersloh die ausfallenden Landesmittel in 2005 kompensieren wolle. Dadurch habe die Kinder- und Jugendarbeit Zeit gewonnen, in einer gemeinsamen Diskussion die Ziele für künftige Kooperationen aus Sicht der Jugendarbeit zu formulieren.

Artikel vom 16.12.2004