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Werk voller Genialität

Bachchor führt Monteverdis Marienvesper auf

Gütersloh (WB). Der Bachchor Gütersloh führt am Sonntag, 19. Dezember, von 18 Uhr an in der Martin-Luther-Kirche die Marienvesper von Claudio Monteverdi auf. Damit setzt die Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh nach der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach einen zweiten kirchenmusikalischen Höhepunkt in diesem Jahr.

Solisten sind Hedvig Eriksson und Sybilla Duffe (Sopran), Beat Dudek (Altus), Mark Adler und Juan Carlos Falcón (Tenor) sowie Christopher Jung und Andreas Jören (Bass). Das Bachorchester Gütersloh untermalt den Gesang mit authentisch historischen Instrumenten: Zinken, Chitarronen (italienische Laute), Blockflöten, barocke Streichinstrumente, Cembalo und Orgel. Die Leitung hat Sigmund Bothmann.
Claudio Monteverdi (1567 bis 1643) beschritt mit der Marienvesper neue Wege. Er verwendete darin als erster Komponist die musikalischen und instrumentalen Elemente der venezianischen Oper in einem geistlichen Werk. Die Anordnung von Psalmvertonungen, Motetten und einer Sonate war damals unüblich. Dazu Sigmund Bothmann: »Monteverdi bewarb sich mit diesem Stück am Markusdom in Venedig. Er setzte seine ganze Kraft und sein Genie in die Komposition dieses Werkes und wollte beweisen, dass er alle Kompositionsformen beherrscht.« So entstand das bedeutendste geistliche Oratorium der Spätrenaissance. Das abendfüllende Werk ist im formalen Aufbau wie ein gregorianischer Vespergottesdienst angelegt; es enthält fünf Psalmkompositionen, den Hymnus Ave maris stella und ein abwechslungsreiches Magnificat.
Karten für das Konzert gibt es in der MusiKiste am Dreiecksplatz, beim Verkehrsverein im Info-Zentrum am Rathaus sowie an der Abendkasse.

Artikel vom 16.12.2004