16.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Comeback
von Black

Baskets siegen, Mehrdadi plant

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Klar, Basketball ist und bleibt ein Mannschaftssport. Dennoch dachten nach dem 87:78 (43:47)-Sieg des Zweitligisten Schröno Paderborn Baskets am Dienstagabend zum Jahresabschluss gegen die Bremen Roosters (wir berichteten in einer Teilauflage) alle 600 Beobachter im Sportzentrum Maspernplatz (darunter auch Kölns Sportdirektor Stephan Baeck) das, was Sportdirektor Dr. Nima Mehrdadi aussprach: »Dieses Spiel hat Tim Black ganz alleine gewonnen.«

Ausgerechnet Tim Black. Der Amerikaner war zuletzt in ein tiefes Loch gefallen, aus dem er sich aber jetzt heraus buddelte. 40 Punkte und eine sensationelle Freiwurfquote von 20 aus 23 verbuchte er auf seinem Konto. »Wie er nach dem Ausfall von Steve Esterkamp die Verantwortung übernommen hat, war sensationell«, meinte Mehrdadi. Das Comeback der Nummer 11 war auch dem Gegner nicht entgangen. »Ohne Black hätten wir hier eine Chance gehabt«, konstatierte Roosters-Coach Ingo Enskat.
Black war da, als es galt. »Als Steve raus war, habe ich zu Tim gesagt: Jetzt liegt viel auf deinem Rücken. Er hat geantwortet: Okay. Tim ist so schnell, dass man ihn kaum verteidigen kann«, fand Baskets-Trainer Doug Spradley den Grund für die Black-Gala in dessen Leistung und nicht in einer schwachen Abwehr des Gegners. Die langte nicht nur bei Esterkamp (war nach einem Ellenbogencheck kurzzeitig bewusstlos und kam zur Vorsicht auch nicht mehr zurück) kräftig hin. »Eigentlich sind wir eine zu liebe Mannschaft, auch wenn man das heute nicht gesehen hat. Aber gegen ein Team wie Paderborn musst du die Defizite durch Intensität kompensieren«, kommentierte Enskat die Tatsache, dass sich fünf seiner Spieler mit fünf Fouls vorzeitig verabschieden mussten.«
Nur zwei Niederlagen in 13 Spielen, Tabellenplatz zwei: Am Ende herrschte Paderborner Glückseligkeit, die schwache erste Hälfte (»Spradley: Da haben alle schon an Weihnachten gedacht«) war vergessen. Jetzt ist Pause bis zum 12. Januar (dann kommt Mönchengladbach), doch nicht für Mehrdadi. Der Sportdirektor bastelt am Team für die neue Saison. »Wir wollen alle halten und uns noch gezielt verstärken«, so sein Wunsch. Bleibt nur ein Planungs-Problem: für welche Liga?

Baskets-Statistik
Schröno Paderborn Baskets: Daniel Lieneke (5 Punkte/1 Dreier), Steffen Hummelt, Julius Dücker (1), Martin Duggen (2), Tim Black (40/2), Stefan Schey (11), Karsten Kemna (3), Marius Nolte (12), Steve Esterkamp (13/2).
Beste Schützen bei Bremen: André Bade (21/6), Danny Herbst (14/1), Jens Hakanowitz (12), Philip Zwiener (11).

Artikel vom 16.12.2004