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»Extra-Bürgertelefon
ist nicht notwendig«

Debatte im Stadtrat Borgentreich


Borgentreich (cr). Die SPD ist im Borgentreicher Stadtrat mit zwei Anträgen zur künftigen Ausgestaltung einer bürgernahen Verwaltung an der CDU-Mehrheit gescheitert.
Zum einen hatte die SPD angeregt, im städtischen Mitteilungsblatt künftig Formulare abzudrucken, auf denen die Bewohner eine Hinweis- und Mängelliste zum Ankreuzen vorfinden. Fraktionsvorsitzender Franz-Josef Wegener sagte, dadurch könne die Stadt schneller Kenntnis von Problemen vor Ort erhalten (defekte Straßenbeleuchtung, überfüllte Container, Beschädigungen, Müllablagerungen, Verschmutzungen und ähnliches). In vielen Fällen ließen sich erhebliche Kosten sparen, weil Probleme frühzeitig angegangen werden könnten. »Die Bürger können wir so besser in die Belange der Orte einbeziehen«, so Wegener.
Der zweite Antrag besagte, zusätzlich zum Bürgerbüro ein Bürgertelefon einzurichten. Die Bürger könnten damit schnell und unbürokratisch ihre Anliegen mitteilen, so die SPD. Die Stadt wiederum solle hierbei eine Rückmeldung innerhalb von 48 Stunden garantieren. Die Bewohner könnten so erkennen, dass sie ernst genommen worden, meinte Peter Wille bei den Beratungen.
CDU-Fraktionschef Werner Dürdoth bezeichnete die Vorschläge als »Augenwischerei«. Der Antrag suggeriere, dass es an Bürgernähe mangele und dass mit den SPD-Vorschlägen alles besser werden könne. Das Problem liege aber nicht bei den Meldungen und Kontaktmöglichkeiten, so die Union. Der direkte Kontakt zwischen der Bevölkerung, den Ortsvorstehern und den Mitarbeitern der Stadt funktioniere gut. Das Problem sei vielmehr, dass die finanziellen und personellen Möglichkeiten nicht ausreichten, um in jedem Fall sofort und effektiv eingreifen zu können, betonte Dürdoth.
Die Fraktion von CWG und FDP sprach sich für die Veröffentlichung von Hinweis- und Mängellisten aus, sah aber keine Notwendigkeit in der Einrichtung eines Extra-Bürgertelefons.

Artikel vom 16.12.2004