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Texte und Verse über
die Adventszeit

Schriftenreihe von Autor Josef Dierkes

Dalhausen/Borgentreich (WB). Ein weiterer Band ist jetzt aus der Schriftenreihe von Josef Dierkes erschienen. Diesmal ranken sich Texte und Verse um die beiden, wie er sie nennt, hohen Zeiten Advent und Weihnachten - in einer etwas anderen Sehweise.

Der Advent, so Dierkes, sei Erinnerung an lange Zeiten des Wartens bis hin zu jenem ersten Weihnachten, da der Ruf nach dem Retter zur Freude geworden sei in der Geburt Jesu. Es sei zugleich eine besondere Zeit der Stille und Sehnsucht.
Nun warte sie in Freude auf ihr ewiges Weihnachten. Man könne hier vom zweiten Advent sprechen, der jedoch über die vier Wochenvor Weihnachten hinaus reiche und eigentlich die Grundstimmung des Lebensweges sei.
Dieser zweite Advent scheint nach Dierkes weithin in Vergessenheit zu geraten, da die Menschheit ihre wahre Bestimmung nicht mehr wisse oder wissen wolle und darum auch nichts von Hoffnung auf Heil im Ewigen halte.
Auch der Einzelne erkenne vielfach sein Ziel nicht mehr und verliere sich im Streben nach materiellen Gütern, den vermeintlichen Glücksbringern. Er finde sich in seelischer Ödnis wieder und frage nach Sinn und Zweck seines Daseins. Ehrlicherweise müsse man zugeben, dass darum der Advent vielerorts zu einer Art stimmungsvoller Folklore geworden sei, ohne religiöse Substanz.
Vor diesem Hintergrund verstehen sich die Adventsverse von Josef Dierkes und ihre Aufteilung in drei Bereiche. Sicherlich müsste man auf manche näher eingehen, so auf die Reihe »Die stillen Tage / Erinnerungen an ferne Kindheit« oder auf »Und heute?«.
Aufmerksam gemacht wird auf die »Gedanken zum Advent 2003«. Es geht um ein Zwiegespräch mit dem Herrn, wobei Dierkes dem Zeitgeist einen Spiegel vorhält und Ehrlichkeit anmahnt. Die Reihe endet mit »Herr, sie feiern Advent. - Feiern sie Advent?«
Betroffen machen die Versreihen »Lemminge« und »Der Schrei der Kassandra«. Es sind Verse voller Dramatik und banger Sorge, die das Schicksal der Menschheit ausleuchten. Fast erinnern sie an die trojanische Seherin, die ihre Not hinausschrieb, da sie in Visionen ihre Vaterstadt in Flammen aufgehen sah. Dierkes weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass er vor dem 11. September den Vers geschrieben habe: »Wanken seh ich die Türme eurer Hybris.« In Anbetracht der Katastrophen in jüngster Zeit bekommen diese Verse fast beängstigende Aktualität. Nicht zuletzt weist Dierkes auf den Gesang »Mutter Erde« hin. In Bildern von lyrischer Schönheit fließen hier Sehnsucht und Vertrauen im Angesicht der Schöpfungsschönheit zusammen.
Der zweite Hauptteil des Buches enthält Verse rings um die Weihnacht. Für Josef Dierkes weht durch das Geheimnis der Weihnacht eine Vorahnung letzter Glückseligkeit. Die Weihnachtsverse sind von einer Innigkeit, wie sie nur jemand schreiben kann, den das Geheimnis der Heiligen Nacht sehr berührt hat. Vielleicht finden gerade jüngere Menschen durch die etwas andere Sehweise des Autors neuen Zugang zu den beiden hohen Zeiten des Jahres.
Erwerben kann man das Buch in den beiden Dalhäuser Bäckereien und bei Conze-Druck in Borgentreich.

Artikel vom 16.12.2004