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Stadtgeschichte auf 175 Seiten

19. Ausgabe der »Beiträge zur Heimatkunde« im Buchhandel erhältlich

Löhne/Bad Oeynhausen (LZ). »Im Herzen der Stadt Bad Oeynhausen« - mit diesem Titel ist das 19. Buch der »Beiträge zur Heimatkunde« überschrieben. Fünf Autoren haben hier ihre ortsgeschichtlichen Nachforschungen niedergeschrieben und damit dem Bürger ein Stück interessante Historie aus der Kurstadt an die Hand gegeben. Das 175 Seiten dicke Heft mit zahlreichen Übersichtskarten ist ab sofort im Buchhandel von Bad Oeynhausen und Löhne erhältlich.

Die Herausgeber sind der Heimatverein Löhne und der Arbeitskreis für Heimatpflege der Stadt Bad Oeynhausen. Dessen Vorsitztender Dr. Johannes Henke hat in der jüngsten Sitzung der Kurstädter Heimatpfleger das Heft vorgestellt - übrigens in seiner letzten Versammlung als Stadtheimatpfleger. Er scheidet zum Ende des Jahres aus diesem Amt aus (LÖHNER ZEITUNG 8. und 10. Dezember). Henke beschreibt im Vorwort zu den Beiträgen einige inhaltliche Aspekte.
Den größten Beitrag über den Kurpark hat er selbst verfasst. Darin geht es um die Umstrukturierung eines bäuerlich-ländlichen Raumes zum Kurpark als Kernzelle der Stadt mit Erholungs- und Freizeitfunktion. Henke: »Anhand von archivalischen Quellen konnte nachgewiesen werden, dass die Umgestaltung des Landschaftsraumes für den Kurbetrieb von der Nutzung der vorhandenen natürlichen Ressourcen und den individuellen Gestaltungsvorstellungen der beteiligten Gartenarchitekten bestimmt wurde.« Bedingt durch das veränderte Sozialverhalten und durch neue Freizeiterwartungen der Bevölkerung habe der Kurpark aufgrund seiner Grünzonen in der Stadtmitte einen neuen therapeutischen und ökologischen Stellenwert bekommen.
Im Vorwort heißt es weiter: »Auf Basis differenzierter Untersuchungen des Urbars der Grafschaft Ravensberg von 1556, der Einnahmen- und Ausgabenregister des Amtes Hausberge von 1568/69 und 1608/09, kann Hermann Ovesiek nachweisen, dass das Heilbad und die Stadt seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Grund der Knickhöfe und der alten Niederbecksener Urhöfe entstanden sind.
Der verstorbene Eidinghausener Heimatkundler Gerhard Bartling hat den Einschneider-Hof Sültemeyer unter dem Aspekt beleuchtet, welche Rolle vier Generationen der Familie Sültemeyer auf die spätere Entwicklung des Heilbades spielten.
An das Entstehen des Bades war auch der Bau von Kirchen geknüpft. Anhand von Originalquellen zeichnet Susanne Henke ein lebendiges Bild von den Anfängen des kirchlichen Lebens in der Badestadt bis in die jüngste Gegenwart. Dabei betrachtet sie vor allem auch die katholische Kirche am Rande des Kurparks.
»Die Schweine des Colon Sültemeyer« ist der Titel des letzten Beitrags von Gerhard Seib, dem ehemaligen Kulturreferenten Bad Oeynhausens. Er erinnert an die Legende von den »Silberschweinen«, in deren Borsten sich nach der Suhle die Salzkristalle gebildet hatten. Seib hat weitere Quellzuweisungen durch Tiere in einer Anthologie zusammengestellt.

Artikel vom 16.12.2004