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HSV: Farbe bekennen

In Hamburg geht das große Zittern weiter


Hamburg (WB). Das große Zittern in Hamburg geht um. Der HSV Handball steht vor entscheidenden Tagen. Bis heute muss der Bundesliga-Spitzenklub und Europapokal-Viertelfinalist eine testierte Bilanz des wirtschaftlichen Trägers »Omni Sport« der Handball-Bundesliga (HBL) vorlegen. Gelingt das, darf der HSV seine Zukunft planen. Die Uhr tickt. Dabei haben Hamburgs Sport-Fans ein Bekenntnis für den Verein, der 2001 nach dem Pokalsieg aus Bad Schwartau in die Hansestadt zog, abgegeben. Im Achtelfinal-Rückspiel im Europapokal der Pokalsieger kamen gegen Roter Stern Belgrad 6232 Zuschauer in die Color-Line-Arena, obwohl das Hinspiel bereits 37:26 gewonnen worden und das Weiterkommen nur noch Formsache war. »Das ist unglaublich«, meinte HSV-Keeper Tomas Svensson. »Das hätte es in keiner anderen Stadt gegeben. Hamburg hat diese Mannschaft verdient.« Dabei hängt wieder einmal alles an Winfried Klimek, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt. Dem »Hamburger Abendblatt« zufolge haftet Klimek für die offenen Steuern und Sozialabgaben der »Omni Sport« - rund eine Million Euro. Unterschreibt Klimek die Bilanz nicht, würde auch kein Investor bei den Hanseaten einsteigen. Es wäre das Aus für den HSV. Denn die »Omni Sport« hat für rund zwei Millionen Euro Verbindlichkeiten und muss weitere 750.000 Euro bis zum 30. Juni 2005 decken. Eine Insolvenz des wirtschaftlichen Trägers aber hätte den Lizenzentzug zur Folge. Jetzt müssen den sportlichen auch wirtschaftliche Erfolge folgen. Die Uhr läuft ab.

Artikel vom 15.12.2004