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Damit junge Mädchen in Albanien
nicht vor dem Nichts stehen

Kirchengemeinde St. Michael unterstützt Schwester Ignatia


Brakel (WB/jk). Das Land gehört zum Armenhaus Europas und zu den Ärmsten dort zählen die Straßenkinder. Seit mehr als zehn Jahren engagieren sich die Armen Schulschwestern des Klosters Brede für diese Kinder in Albanien. Sie sind auf jede Unterstützung angewiesen.
Sichtlich überrascht war jetzt Schwester Ignatia, als ihr Pfarrer Wilhelm Koch einen Spendenscheck überreichte, der die stolze Summe von 1700 Euro auf das Konto der Hilfsaktion fließen lässt.Diese Summe resultiert vor allem aus der Kräuterbund-Aktion der so genannten Multi-Talent-Gruppe, die im Schatten von St. Michael wirkt, aus dem Pfarrfest sowie aus weiteren Spenden der Pfarrgemeinde.
Und das Geld wird dringend benötigt, wie Schwester Ignatia berichtet: »In Elbasan wurden ein Kindergarten und ein Waisenhaus erbaut. Für die Straßenkinder, die immer noch in Kellereingängen und Ruinen leben, gibt es die Suppenküche. Täglich bekommen 200 Kinder und Jugendliche ein vollständiges Mittagessen. Leider musste die Albanienhilfe seit dem letzten Jahr das Frühstück streichen und sich auf das Mittagessen beschränken, weil weniger Spenden eingingen.«
In Lac, der Stadt, die noch ärmer ist als Elbasan, wurde in diesem Jahr ein Kindergarten erbaut. Dort bekommen die Kleinkinder täglich ein Mittagessen. Weiterhin gibt es auch hier eine Suppenküche für 400 bis 500 Straßenkinder. Schwester Ignatia: »Alles wird von der Albanienhilfe durch Spenden finanziert. Wer einmal in Elbasan oder in Lac gewesen ist, kann unsere Bitte um Hilfe verstehen. Dringend nötig ist es, ein Jugendhaus in Elbasan zu bauen.«
Nach langem Ringen habe die Albanienhilfe die Erlaubnis bekommen, ein Mädchenheim zu bauen. Es sollte ursprünglich ein Jugendheim für Jungen und Mädchen ab 14 Jahren sein. Nach albanischem Recht müssen alle mit 14 Jahren das Kinderheim verlassen. »Besonders die Mädchen stehen dann unerfahren und ohne Berufsausbildung vor dem Nichts. Ohne sozialbetreutes Wohnen landen sie auf der Straße, die einzige Möglichkeit zum Überleben wäre die Prostitution zum Beispiel in Griechenland oder Italien«, weiß Schwester Ignatia. »Im Jugendheim sollen Mädchen und junge Frauen durch unsere Schwestern in Hauswirtschaft und Kinderpflege ausgebildet werden, damit sie später in geordneten Verhältnissen leben können.«

Artikel vom 17.12.2004