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Nur Günstiges kommt ihm ins Regal

Peter Magowski führt seit 20 Jahren erfolgreich Sonderpostenmärkte - Neun Filialen

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen/Lemgo (WB). Sparen ist »in«, und Billigläden haben Hochkonjunktur. Viele neue kommen -Êund sind schnell wieder verschwunden. Nicht so »Magowski«. Der Sonderpostenmarkt von Peter Magowski an der B 68 feiert dieser Tage sein 20-jähriges Bestehen. Und das ist kein Zufall, sondern einem festen Konzept zu danken.

»Was wir haben, muss günstiger sein, als woanders. Sonst bieten wir es nicht an«, beschreibt der 47-jährige Unternehmer aus Lemgo. Beschränkung ist Programm. Konkret heißt das auch, dass Magowski nicht alle Kundenwünsche erfüllen kann: »Selbst wenn zehn Mal nach Nagelscheren gefragt wird, nehme ich sie nur ins Sortiment auf, wenn sie besonders günstig angeboten werden.«
Der Slogan »markenstarke Sonderposten« zeigt an, dass es in den insgesamt neun Magowski-Filialen nur Markenartikel namhafter Firmen zu kaufen gibt, keine Fernostimporte. »Der Kunde soll die Chance haben, Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen und nicht Äpfel mit Birnen«, betont Magowski.
Die günstigen Partien kauft das Unternehmen in der Regel als Restposten bei den Firmen direkt oder bei Großmärkten auf. Derzeit beispielsweise füllen Weihnachtsbaumschmuck und Adventsdekoration die Regale. »Der Nikolaustag ist für die Industrie so etwas wie ein Stichtag, die Läger zu räumen«, erläutert Peter Magowski. In Lemgo hat das Unternehmen sein Hauptlager von 4000 Quadratmetern. »Wir bedienen von hier aus auch deutschlandweit andere Sonderpostenhändler oder Markthändler.«
Dienstag ist Räumtag. Das hat Tradition. Wer da zum Einkaufen in den Sonderpostenmarkt an der B 68 kommt, der steht vor verschlossener Tür. »Das ist aber nicht zu verwechseln mit einem Ruhetag«, sagt Peter Magowski und lächelt. Schließlich wird das 700-Quadratmeter-Geschäft mit seinen 1200 Artikeln an den Dienstagen fast komplett umgekrempelt, 150 bis 200 neue Artikel ins Sortiment aufgenommen. Und am Mittwoch findet der Kunde dann eine neue Warenwelt vor: vom Duschgel über die Tiefkühlpizza und die Erbsensuppe bis zu Skisocken und Haartrocknern.
Angefangen hat alles viel kleiner. Der gelernte Großhandels- und Versicherungskaufmann Peter Magowski eröffnete 1984 gemeinsam mit Jobst Ruthe seine ersten beiden Sonderpostenmärkte -Êmehr oder weniger durch Zufall: Sein Partner übernahm damals einen kleinen Markt in Lemgo, an der Lehmkuhle. Und weil der Vorgänger von der Aufgabe eines Restepostenhändlers in Steinhagen an der B 68 wusste, stieg Peter Magowski mit ein -Êdie Magowski OHG war gegründet.
1987 verließ der Partner die Firma, und Magowski war allein verantwortlich. Filialen in Schöttmar, Lage, Lüchte, Asemissen, Horn-Bad Meinberg, Steinheim und Detmold kamen hinzu. Inzwischen gehören einhundert Mitarbeiter zum Unternehmen, vier davon in Steinhagen. Die Filiale dort wird von Rosemarie Dettmer geleitet, eine Mitarbeiterin der ersten Stunde.
In 20 Jahren hat Peter Magowski viele Veränderungen miterlebt. »Derzeit schwimmen wir mit auf der Erfolgswelle der Discounter und sind sehr zufrieden«, sagt er. Trotzdem, das Textilgeschäft etwa sei sehr schwierig geworden. Und früher? »Ende der 80er Jahre hatten wir zum Bespiel den Handarbeitsboom. Da haben wir pro Saison fünf Tonnen Handstrickgarn verkauft. Aber das war dann nach einigen Jahren wie abgeschnitten«, erinnert er sich. Doch egal, was der Kunde in fünf Jahren wünscht: Magowski kauft es in Sonderpartien auf und bringt es günstig an den Mann und die Frau.

Artikel vom 15.12.2004