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Kruse-Sieben legt den Hebel auf Vollgas um

Handball: Löhner Landesliga-Derby verspricht Hochspannung - VfL wittert Außenseiterchance

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Jahresabschluss bei den Handballern und der letzte Spieltag 2004 ist mit Leckerbissen reichlich bestückt. Im Blickpunkt: das Frauen-Verbandsliga-Topspiel zwischen Spitzenreiter Holzhausen/Hartum und Verfolger Mennighüffen - beide noch mit weißer Weste. Fast zeitgleich das Männer-Landesliga-Ortsderby zwischen VfL Mennighüffen II und HSG Löhne-Obernbeck. Last not least läutet bereits Freitag Oberligist VfL Mennighüffen mit dem Duell gegen HC Dortmund-Süd - Dritter gegen Vierter - das brisante Wochenende ein.

»Wenn wir gegen Dortmund auch nur einen Punkt abgeben, war der schöne Erfolg in Ferndorf nichts wert«, meint VfL-Oberligaobmann André Zwiener. Die Dortmunder stehen nur einen Zähler hinter dem VfL, haben aber zuletzt mit den »Kellerkindern« Oberlübbe und Riemke recht leichte Aufgaben zu lösen gehabt. In Mennighüffen wartet ein ganz anderes Kaliber, zumal die Bußmeyer-Sieben nach der jüngsten Erfolgsserie nur so vor Spielfreude strotzt und endlich konseqent umsetzt, was des Trainers Herz begehrt. Der jetzt wieder frisch geputzte Blick nach oben sollte allein Motivation genug sein, nichts anbrennen zu lassen.
Gleiches gilt auch für Klassenkamerad HCE Bad Oeynhausen, der nach der glänzenden Vorstellung gegen Lemgo zum Neunten HSE Hamm muss. Für die Sproß-Sieben heißt es ebenso wie für den VfL: der Triumph gegen Lemgo ist Makulatur, wenn man in Hamm stolpert. Mit einer ähnlichen Leistung wie am Sonntag dürfte das aber wohl kaum passieren.
Große Zuversicht herrscht bei Jens Kruse, Trainer der VfL-Handballfrauen. Zwar macht er immer wieder deutlich, dass der Titel nicht in den beiden Duellen zwischen Holzhausen und Mennighüffen vergeben wird, aber vorsichtshalber gewinnen möchte er das Gipfeltreffen dann doch. Kruse: »Es passieren immer wieder Ausrutscher, wenn man am wenigstens damit rechnet«. Am Samstag im »Blauen Salon« der Holzhauser soll aber VfL-Stärke gezeigt werden. In den bisher sechs Begegnungen der Kruse-Amtszeit hat der VfL kein Spiel gegen die HSG verloren, lediglich zwei Unentschieden stehen zu Buche. In den vergangenen Spielen gegen schwächere Gegner zeigten die VfL-Damen eher Arbeitssiege, aber Kruse ist sicher, dass seine Schützlinge den Hebel genau zum richtigen Zeitpunkt umlegen können und voll da sind. Eine Extra-Portion Motivation muss nicht sein, denn Kelle, Lah und Co. brennen vor dem Gipfel »lichterloh«.
»Heiß« sind auch die VfL-»Reservisten« vor dem Derby gegen HSG Löhne-Obernbeck. »Ein Sieg gegen die HSG, der wäre schon drei Punkte wert«, meint VfL-Coach André Torge, der sein Team als klaren Außenseiter, aber mit der entsprechenden Chance sieht. »In diesem Spiel treffen jugendliche Unbekümmertheit und große Routine aufeinander. Wir haben nicht die Hosen voll, sondern freuen uns auf diesen Vergleich«. Die Achse Böhme, Kelle und Schnake soll konzentriert bekämpft werden. Allerdings hofft Torge, dass seine Youngster nicht übermotiviert in das Spiel gehen und dann möglicherweise den Überblick verlieren. »Wir spielen einen guten Ball, können in der Liga auf jeden Fall gut mithalten. Aber nach den ersten Niederlagen ist die Lockerheit verloren gegangen, die wir für unser Spiel brauchen. Wenn wir die gegen Löhne rechtzeitig wiederfinden, haben wir eine gute Chance. Ich will auf jeden Fall gewinnen«.
Am Samstag ist für alle VfL-Handballer die Weihnachtsfeier angesagt.....

Artikel vom 15.12.2004