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Jetzt können Fledermäuse
wieder sicher überwintern

Arbeitseinsatz des Naturschutzbundes am Erzstollen

Lübbecke (gn). Nicht erst seit Dirk Bach in der Comedyserie »Lukas« als »Flora die Fledermaus« zu bewundern war, haben diese Tiere einen größeren Freundeskreis gewonnen. Auch in Lübbecke setzen sich Naturschützer seit vielen Jahren dafür ein, den vielfach bedrohten Arten Lebensräume zu schaffen oder zu erhalten.

Mit Erfolg, wie man in lauen Sommernächten am Waldrand, in der Nähe alter Baumbestände oder auch in der Innenstadt rund um St. Andreas unschwer feststellen kann. In der Dämmerung lassen sich dann die Fledertiere bei ihrer akrobatischen Jagd auf Insekten wie Maikäfer und Nachtfalter gut beobachten.
Ganz wichtig für Fledermäuse sind außer solchen Jagdrevieren und Sommerbehausungen, in denen auch die Jungen aufgezogen werden, besonders die Winterquartiere. In der Jahreszeit ohne Insekten (übrigens allen Vampirfilmen zum Trotz die alleinige Nahrungsquelle!) fallen Fledermäuse in einen langen Winterschlaf und reduzieren ihren Stoffwechsel auf ein Minimum. Das setzt eine zwar kühle, aber frostfreie und gleichzeitig feuchte Umgebung voraus.
Ideale Bedingungen dieser Art herrschen z.B. in tiefen felsigen Strukturen. Solche gibt es südlich der Stadt in Form längst aufgegebener Erzstollen im Wiehengebirge. Schon vor Jahren wurden deren Eingänge freigelegt. Nun drohte nachrutschendes Erdreich diese und damit die Fluglöcher wieder zu verschütten.
Das ließ Stadtheimatpfleger Günther Niedringhaus und einer Gruppe aktiver Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) keine Ruhe. Mit Hilfe der Stadt, die für die Materialkosten aufkam, wurden gerade noch rechzeitig vor der Wintersaison die Stolleneingänge durch große Brunnenringe so gesichert, dass die kleinen Erdrutsche nun keinen Schaden mehr anrichten können. Wer Interesse an diesem Thema hat, erhält Informationen und auch konkrete Hilfe beim NABU-Kreisverband (Kontakt: Ernst-Günther Bulk, Tel. 0 57 41 / 87 43). Dort werden manchmal auch Führungen mit der Biologin Sandra Pinnow angeboten, bei denen eine Bestimmung der Fledermausarten durch einen Ultraschalldetektor möglich ist.

Artikel vom 15.12.2004