15.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Publikum zu
Tränen gerührt

Bund der Vertriebenen feierte

Schloß Holte-Stukenbrock (rk). Diözesan-Polizeipfarrer Wolfgang Bender aus Stukenbrock wurde während seines geistlichen Wortes unterbrochen, denn sein »Pieper« der Freiwilligen Feuerwehr meldete den Zimmerbrand im Stukenbrocker Altenheim. Bender fasste sich kurz und eilte anschließend aus dem Festsaal.
Bringfried Schubert, BdV-Pressesprecher, zog daraufhin den Auftritt von Sopransolistin Edith Beinke aus Herford vor. Am vergangenen Adventssonntag hatte der BdV-Ortsverband (Bund der Vertriebenen) alle Mitglieder und Interessierte zum alljährlichen Advents-Gottesdienst in den Gasthof »Dresselhaus-Brockmann« in Schloß Holte eingeladen. Seit 1960 wird dort traditionell am dritten Advent gefeiert.
Im weihnachtlich geschmückten Saal wurden rund 50 Gästen, darunter auch Bürgermeister Hubert Erichlandwehr, ein breites Kulturprogramm geboten. Der gemeinsame Gesang wurde von Professor Walter Reinhold von der Musikhochschule Holzminden auf dem Klavier begleitet.
Zudem stellte Edith Beinke neue Weihnachtslieder vor. Ihre Sopranstimme begeisterte das Publikum mit dem jugoslawischen Lied »Harfenklänge - Himmelstöne« von Siegfried Falk sowie »Weihnachtsglocken«.
Bereits seit fünf Jahren sind Beinke und Professor Reinhold jedes Jahr im Programm fest eingeplant. Letzterer spielte gemeinsam mit Dr. Gabriele Uhlemann vierhändig Weihnachtslieder von Franz Liszt.
Diakon Bringfried Schubert hielt eine Lesung über den »Heiligabend 1944« von Franz Vincken, an dem deutsche und amerikanische Soldaten ihre Waffen niederlegten und gemeinsam Weihnachten feiern. Schubert beschrieb einfühlsam, wie einander die Hände gereicht wurden und für kurze Zeit der Krieg in Vergessenheit geriet. Im Publikum war es ganz still und einigen standen die Tränen vor Rührung in den Augen.
Aber auch Lilo Volkmer brachte ihren Teil zum Gelingen der Veranstaltung ein. Mit den Lesungen »Kerchla uff'm Berge« sowie »Die Feiertage kumma« in schlesischer Mundart ließ die Zuschauer gespannt zuhören.
Diakon Schubert bezeichnete die Veranstaltung abschließend als vollen Erfolg.

Artikel vom 15.12.2004