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Menschen in
unserer Stadt
Sina Iskandar
Schülerin

Sina ist bisher jeden Sommer mit ihrer Familie nach Syrien, das Heimatland ihrer Eltern, gefahren, um dort ihre Familie zu besuchen. »Ich habe dort einen riesigen Verwandtenkreis. Wie viele Cousinen und Cousins ich habe, weiß ich aber gar nicht genau. Wenn ich schätzen würde, dann sind es es ungefähr 50«, erzählt die 16-Jährige. »Ich freue mich jedes Mal, sie wieder zu sehen, denn man hat immer etwas zu tun. Das Leben in Syrien ist ganz anders als hier in Deutschland. Alles ist sehr unbeschwert und frei.«
Zusammen mit ihren beiden drei Jahre älteren Schwestern hat Sina immer viel Spaß. »Ich verstehe mich sehr gut mit meinen Schwestern, obwohl sie Zwillinge sind und ihr Verhältnis sehr eng ist. Ich komme mir trotzdem nie ausgeschlossen vor.« Sina wohnt über der Augenarztpraxis ihres Vaters und muss dort auch manchmal mithelfen, was sie aber gerne macht. »Ich bin schon als kleines Kind immer in der Praxis meines Vaters gewesen und habe meinen Eltern bei der Arbeit zugeguckt und ihnen auch geholfen«, erzählt sie stolz.
Sina wurde in Bad Oeynhausen geboren und besuchte zunächst die Grundschule in Löhne-Bahnhof. Heute geht sie in die elfte Klasse des Städtischen Gymnasiums, und ihre Lieblingsfächer sind Philosophie und Sprachen. Besonders mag sie Spanisch. Zu Hause ist Sina zweisprachig mit Deutsch und Arabisch aufgewachsen und beherrscht mittlerweile fünf Sprachen.
In ihrer Freizeit widmet sich die 16-Jährige mit Vorliebe dem Klavierspielen - ein Hobby, das sie bereits vor neun Jahren angefangen hat. Neben einer musischen besitzt die junge Frau aber auch eine sportliche Ader: So gibt sie Konditionstraining im Löhner Tennisverein. Außerdem trifft sie sich wie jeder Jugendliche gerne mit Freunden, geht ins Kino und liebt es, einkaufen zu gehen. Am Wochenende trifft man Sina meistens in der Disco an, da Tanzen eine weitere Leidenschaft von ihr ist. Um die samstäglichen Discobesuche finanzieren zu können, geht Sina regelmäßig babysitten. »Obwohl meine Eltern aus Syrien kommen, habe ich nur deutsche Freunde und führe auch ein ganz normales Leben hier«, fügt sie abschließend hinzu. Annika von Hollen

Artikel vom 15.12.2004