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Mit Seide
zum Erfolg

Rosemarie Fischer

Herford (öse). »Seide ist reines Eiweiß, sie denaturiert, wenn sie erwärmt wird. Bemalte Seide wickelt man in Papier, hängt sie in den Dampffixierer. So öffnet sich die Eiweißfaser, die Farbe wird unverbrüchlich eingeschlossen«. Geht es um die Seidenmalerei, gerät Rosemarie Fischer stets aufs Neue ins Schwärmen und Fachsimpeln. Kein Wunder, hat sie doch vor bereits 28 Jahren mit diesem Handwerk begonnen.

Ihr langjähriges Hobby endlich in berufliche Selbständigkeit umzuwandeln, dieser Wunsch nahm 1992 Gestalt für die Herforderin an. Sie richtete sich im Stadtteil Herringhausen eine Werkstatt ein, gab in den ersten Jahren ihres selbständigen Schaffens Kurse für Liebhaber der Seidenmalerei.
Geschickt fädelte sie ihre geschäftlichen Verbindungen ein, besuchte mehrfach im Jahr Kunsthandwerk-Ausstellungen in ganz Deutschland. Auch war - und ist sie - zu Gast bei großen Textilausstellungen in Osnabrück, Lübeck, Wiesbaden oder Detmold - und selbstredend auch in Herford. Für das »Textile KunstHandWerk«, das vom 28. Januar bis 6. Februar im Alten Güterbahnhof in Herford veranstaltet wird, kreiert sie zurzeit ein Messgewand, um es dort auszustellen.
»Schauen Sie, welch großen Spielraum, welche besonderen Effekte es bei der Seidenmalerei und bei der Herstellung von textilem Schmuck gibt«. Rosemarie Fischer führt ihren Gast durch ihr Atelier, dessen Ambiente erstaunen lässt. Raffinierte Oberteile aus gestrickter Bourette-Seide geben sich ein Stelldichein mit pastellfarbenen Chiffontüchern und Textilschmuck, für den man Seidenkugeln extra herstellen muss.
»Der Kunde ist König bei mir, nach seinen Wünschen richte ich mich«, betont die 56-Jährige, die seit einem Jahr Mitglied in der Unternehmerinnen-Initiative des Kreises Herford ist. Der Erfolg gibt ihr recht: Ein anwachsender Kundenstamm und Käufer, die weite Anfahrten in Kauf nehmen

Artikel vom 15.12.2004