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Der Kreativität von Matiss-Inhaber Fehmi Türkan und seiner Frau Nurcan sind keine Grenzen gesetzt. Das Unternehmen weiht im April 2005 eine neue Produktionshalle in Enger ein.

Matiss deckt den Tisch sommerlich

Feinkost-Spezialist erobert mit seinen Kompositionen den deutschen Markt

Von Volker Zeiger (Text und Fotos)
Enger (HK). Kochen ist seine Leidenschaft, er kreiert immer wieder neue Vorspeisen und hat mit seinen Kompositionen den deutschen Markt längst erobert: Matiss mediterrane Spezialitäten. Der Hersteller von Feinkost-Artikeln wie eingelegten Cocktailtomaten mit feinem Frischkäse, gefüllten Oliven oder Meeresfrüchten und neuerdings fünfzehn Sorten Dips und Pesto wächst und wächst an seinem Standort in Enger.

»Matiss ist eine Marke«, sagt Inhaber Fehmi Türkan, »und wird von Fachleuten anerkannt«. Was in der relativ kleinen Produktionshalle in Enger entsteht, das wird von Ketten wie Rewe oder Marktkauf verkauft. Matiss beliefert den Handelshof und den Cateringservice der Lufthansa. Jedes Jahr bringt der Verkauf dem Inhaber ein Wachstum von 40 Prozent auf dem europäischen Markt.
Geliefert wird nach Österreich, Italien, Spanien, Dänemark. Und weitere neue Absatzgebiete werden erschlossen. Türkan peilt jetzt Großbritannien an, Schottland hat er kürzlich schon erobert, »die Japaner sind interessiert« und in neue EG-Länder wie Ungarn und Lettland haben die Matiss-Vertriebsfachleute ihre Fühler ausgestreckt.
Erklärt wird der Erfolg der Lebensmittelprodukte von Fehmi Türkan damit, dass seine Antipasti genau den »Geschmack der Zeit getroffen« haben und vor allem aber damit, dass Matiss erstens »gute Qualität« herstelle und zweitens »über viel Erfahrung« verfüge.
Im Jahr 1991 fingen Fehmi Türkan und seine Frau Nurcan in einem Geschäft an der Dorfstraße in Jöllenbeck klein an. Fünf Jahre lang besaßen sie den Lebensmittelhandel, als sie merkten: »Es fehlt etwas auf dem Sektor Vorspeisen«. Türkan bereitete Antipasti zu, fuhr sie selbst mit dem Wagen aus und verkaufte sie so gut, dass er ein weiteres Geschäft eröffnete und 1998 die Küche eines Restaurants mietete, um sich dort nur noch auf Vorspeisen zu konzentrieren. Von Hiddenhausen aus begann der Siegeszug des Kleinunternehmers über die Grenzen des Kreises Herford hinaus. »2000 kam der Durchbruch«, sagt Türkan stolz. Er richtete Matiss-Feinkost am Sundernkamp im Industriegebiet Enger-Oldinghausen in einem größeren Gebäude ein.
Inzwischen ist es zu klein geworden. Gegenüber wird zurzeit auf einer Fläche von 5500 Quadratmetern eine neue und geräumige Produktionshalle errichtet, die Mitte März 2005 fertiggestellt sein soll. Die Produktion der Feinkostenspezialiäten beginnt laut Türkan am 1. April. Investiert werden von dem Unternehmen in den Neubau mitsamt Maschinen rund 4,5 Millionen Euro.
Zusätzlich zu den bisherigen 120 Beschäftigten werden 60 Personen neu eingestellt, sagte Türkan. Im Zuge der Expansion hatte der Unternehmer im April 2004 in der Türkei bei Izmir eine Produktionsstätte eröffnet. Die Rohware bezieht er aus Italien, Griechenland, Spanien und der Türkei. Zwei Mikrobiologen überwachen die Qualität der Ware. Im Werk bei Izmir sind überdies ein Lebensmittel- und ein Feldingenieur tätig.
Jedes Jahr entstehen zehn neue Vorspeisen, sagt Fehmi Türkan, sie ergänzen das gegenwärtig 300 Artikel umfassende Sortiment der Köstlichkeiten. Vor knapp vier Wochen kamen die »Matiss-Dips« auf den Markt. »In der Schublade liegen schon meine neuen Rezepte«, verrät der Chef des Familienbetriebes, der seit 1980 in der Bundesrepublik lebt und längst die deutsche Staatsangehörigkeit hat.

Artikel vom 15.12.2004