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Menschen in
unserer Stadt
Christiane Heitmann
Ballon-Designerin

In Christiane Heitmanns Leben dreht sich alles um ihre Ballons. Paradox: »Früher habe ich Ballons gehasst.« Doch seit nunmehr 15 Jahren verdient die Gütersloherin mit den farbenfrohen Latexhüllen ihr Geld. Leidenschaft und Beruf hat Heitmann in ihrem eigenen Geschäft »H+H - Ideen für jedes Fest« vereint, das sie seit April bei sich zu Hause im Schürmannsweg 3 betreibt.
Eine offizielle Berufsbezeichnung gibt es nicht - Heitmann selbst nennt sich Ballon-Designerin. Was die 42-Jährige mit ihren geschickten Fingern ausarbeitet, ist echte Kunst: anmutig, stilvoll und extrem edel. Ihr Arbeitsspektrum reicht von meterhohen Skulpturen, über komplette Ausschmückungen von Gala-Abenden bis hin zu zauberhaften Hochzeits-Accessoires. Alles große Gesamtwerke zusammengesetzt aus unzähligen kleinen Ballons. »Mein größtes Stück war ein grüner Drache, der sich - bestehend aus 63 000 Ballons - über sechs Stockwerke eines Chicagoer Hotels erstreckt hat«, sagt Christiane Heitmann stolz.
Chicago? Jawohl! Christiane Heitmann tritt auch auf internationaler Bühne auf. Und das recht erfolgreich: Sie wurde in den Jahren 1998 (Prag), 1999 (Portugal) und 2000 (Mainz) jeweils Vize-Europameisterin im Ballon-Design. Ihren am höchsten dekorierten Erfolg erlebte sie ebenfalls zur Jahrtausendwende, als sie in Chicago sogar Viertbeste der Welt wurde.
Damit aber nicht genug der beachtlichen Auszeichnungen. Die leidenschaftliche Tänzerin (Latein und Standard) errang in der Vergangenheit weitere zwei Titel im so genannten FreestyleDancing: 1978 holte sie Rang vier bei der Solo-WM, 1985 feierte sie gar die Deutsche Meisterschaft im Formationstanz.
»Die Menschen werden vom Charme meiner Ballon-Dekorationen angezogen.« Das kann jeder bestätigen, der einen Blick in ihre Fotoalben werfen durfte: Die chronologisch angelegte Pracht ihrer Kreationen ist wahrlich zum Verlieben. Sie hat sich zudem auf den Verpackungsservice für Bargeld und Gutscheine spezialisiert. Auch dieser Zweig boomt: »Die Leute verschenken heutzutage vermehrt Geld. Und ich bin dafür zuständig, den nicht gerade vor Schönheit strahlenden Scheinen eine angemessen feierliche Verkleidung zu verpassen.« Marco Purkhart

Artikel vom 15.12.2004