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30 Jahre lang
Reibekuchen

71-Jähriger ist Christkindlmarkt treu

Rheda-Wiedenbrück (de). Den Wiedenbrücker Christkindlmarkt gibt es seit 31 Jahren. Heinz-Wilhelm Nottbrock gehört zu den dienstältesten Marktbeschickern und ist damit von der beliebten Veranstaltung kaum wegzudenken.

2004 bietet Heinz-Wilhelm Nottbrock zum 30. Mal an: Reibekuchen sowie ausgesuchte Spezialitäten vom Grill und aus der Küche. Weil ihm die Besucher in den drei Jahrzehnten die Treue hielten, lädt er heute von 15 bis 16 Uhr zum kostenlosen Reibekuchenessen ein. Er selbst, seine Nachbarn und treuen Helfer - seit 1974 sind dies »Hinnerk« Rickel und Alois Schröter - sowie ein junger Servicenachwuchs stehen zur flotten Ausgabe bereit.
Sein 30. Christkindlmarktgeburtstag ist für den Elektromeister Nottbrock mehr als ein Datum intensiven Einsatzes und geschäftlichen Erfolges. Für ihn gehört die Veranstaltung zu seinem Lebens-, Familien- und Berufsweg. Seine 1993 verstorbene Ehefrau Inge gab den Anstoß für den Einstieg in die Essbranche. Sie war eine Meisterköchin und backte, wie alle Verwandten und Nachbarn meinten, die leckersten Reibekuchen weit und breit.
Kein Wunder, dass 1974 der Wunsch aufkam, auch Nottbrocks Reibekuchen angeboten zu bekommen. Das war die Geburtsstunde vom Imbiss-Nottbrock.
Zu den Plätzen zählten bald Schützenfeste, das Gerry-Weber-Station, das Sommerfest im Kloster, die Versammlung des Fördervereins Flora Westfalica, der Kaunitzer Hobbymarkt, der Gütersloher Schinkenmarkt. Die ganze Familie packte mit an.
Die Erfahrungen aus dem Imbiss machten Mut, ein Unternehmen zu gründen, vor dem etablierte Gastronomen zurückschreckten: den Bau und die Führung des Seecafés zur Landesgartenschau 1988. Der Erfolg auch in den Jahren danach belohnte die Initiative. Aus einer Attraktion anlässlich der Gartenschau wurde ein Besuchermagnet erster Ordnung.
Nach dem Tod von Inge Nottbrock führte zuerst Tochter Margit Tönnies den Betrieb, war aber wenig später in der Firma ihres Mannes Clemens zu stark gebunden. Die Familie fand jedoch das Pächterehepaar Gisbert und Claudia Hölscher, das den guten Geist des Hauses bewahrte. Heinz-Wilhelm Nottbrock hätte sich spätestens jetzt zur Ruhe setzen können, blieb jedoch »auf dem Teppich« und führt seinen Imbiss-Betrieb als 71-Jähriger bis heute weiter.

Artikel vom 14.12.2004