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Berggasthof zum Erfolg geführt

Karl und Mimi Oevermann von der Wilhelmshöhe diamantenes Paar

Haldem (WB). Karl und Mimi Oevermann, geborene Brinkmeier, aus Haldem, Berggasthof Wilhelmshöhe, können am heutigen Mittwoch auf 60 gemeinsame Ehejahre zurückblicken. Sie feiern im großen Kreis der Familie und Freunde ihre diamantene Hochzeit. Die »Wilhelmshöhe« wird das Ziel vieler Gratulanten sein.

Für alle, die den beiden Ehejubilaren zu ihrem Ehrentag gratulieren möchten, gibt das weithin bekannte Paar heute von 11 Uhr an einen Empfang. Vertreter des Kreises Minden-Lübbecke, der Gemeinde Stemwede sowie Abordnungen aus den Vereinen und Verbänden, denen sich Karl und Mimi Oevermann verbunden fühlen, zählen zu den Gästen. Im Berggasthof Wilhelmshöhe wurden nach dem Krieg der ADAC Stemweder Berg und der Heimatverein Stemwede ins Leben gerufen.
Um 15 Uhr beginnt in der St.-Marien-Kirche in Dielingen die Einsegnungsfeier mit Pastor Michael Welters. Danach folgt im Berggasthof die Familienfeier. In der St.-Marien-Kirche wurden Karl und Mimi Oevermann am 15. Dezember 1944, mitten im Krieg, von Pastor Bartmann getraut. Der Jubilar erhielt damals einige Tage Sonderurlaub von seiner Truppe, um zu heiraten.
Als Karl und Mimi Oevermann vor zehn Jahren ihre goldene Hochzeit feierten, segnete Pastor Wilhelm Dullweber ihren Lebensbund. Inzwischen Ruheständler, hat er sich als ehemaliger Nachbar Oevermanns ebenfalls zur Feier des Tages angesagt.
Es war auf einem Treffen verwundeter Soldaten in Nettelstedt, als sich Karl und Mimi Oevermann im Frühjahr 1943 kennen lernten. Wenige Monate später feierten die beiden Verlobung und ein gutes Jahr später wurde dann geheiratet.
Karl Oevermann wurde am 22. September 1919 in Nettelstedt, Mimi Oevermann am 30. April 1921 auf der heutigen Stätte in Haldem geboren. Während der Jubilar nach der Schulzeit Mechaniker wurde - erst vor sechs Monaten verlieh ihm die Handwerkskammer Bielefeld den diamantenen Meisterbrief - absolvierte Mimi Oevermann in Schloss Nordkirchen bei Münster eine Lehre als Köchin. 1938 wurde Karl Oevermann zum Arbeitsdienst und danach zum Wehrdienst einberufen. Die Jubilarin kehrte ins Elternhaus, die Gaststätte Brinkmeier, damals schon als Wilhelmshöhe bezeichnet, zurück, um hier die Eltern zu unterstützen.
Der Jubilar diente im Krieg bei den Panzergrenadieren, wurde an verschiedenen Fronten die längste Zeit in Russland eingesetzt, wiederholt, das letzte Mal sehr schwer, verwundet und war zuletzt Kompanieführer. Nach dem Krieg wurde er zunächst Mitarbeiter bei der Bezirksregierung, die damals in Minden ihren Sitz hatte. Als die Eltern von Mimi Oevermann ihren Gaststättenbetrieb aus Altersgründen nicht mehr fortführen konnten, entschloss sich das Jubelpaar, den Betrieb zu übernehmen.
Karl und Mimi Oevermann legten damit den Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung ihres Berggasthofes, der heute als ein renommiertes Gaststätten- und Hotelunternehmen weit über den heimischen Raum bekannt ist und einen guten Ruf erlangt hat. Als Karl Oevermann 65 Jahre alt wurde, übernahmen Sohn Dietrich und seine Frau Ursula, geb. Fortriede, die Leitung des Berggasthofes.
Zu ihrer Familie gehören die Enkelkinder Henrik, Christian und Anna-Margareta. Tochter Ute ist mit Karl-Heinz Hüsemann in Sundern verheiratet. Zu ihnen gehören die Enkeltöchter Tanja und Alexandra. Zu den weiteren Nachkommen des Jubelpaares zählen die drei Urenkelkinder Kevin, Jasmin und Lara. Alle sind heute mit dabei, um den Ehrentag ihrer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zu feiern.
Karl und Mimi Oevermann hatten auch noch die Tochter Ulrike, die im Alter von siebeneinhalb Jahren verunglückte. Im Jahr 1976 errichtete das Jubelpaar unmittelbar neben dem Berggasthof ein schönes Wohnhaus, in dem die beiden ihren Ruhestand genießen. Karl und Mimi Oevermann können auf ein erfolgreiches Leben, das ihrer Familie und dem Gaststättenunternehmen gewidmet war, zurückblicken. Gesundheitlich könnte, besonders beim Jubilar, einiges besser sein, doch die Eheleute sind zufrieden.

Artikel vom 15.12.2004