17.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kreis-Archivare
in trauter Runde

Finanzielle Bewertung von Akten

Borgholzhausen (kan). Traute Runde im Trauzimmer: Die Archivare des Kreises Gütersloh trafen sich jetzt gemeinsam mit Wolfgang Bockhorst vom Westfälischen Archivamt aus Münster im Piumer Rathaus.

Zweimal im Jahr kommen sie zusammen, um über aktuelle Themen zu sprechen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, kommunale Nachlassenschaften zu sichern, zu verwahren und zu erschließen. So ging es diesmal unter anderem um die Archivierung elektronischer Daten. »Wie kann man sie so lagern, dass sie dauerhaft zu benutzen sind? Manche Datenträger wie 5-1/2-Zoll-Disketten sind nicht sehr beständig und können nach wenigen Jahren mit modernen Computern oder Textverarbeitungsprogrammen nicht mehr gelesen werden«, sagte Richard Sautmann, der Piumer und Versmolder Stadtarchivar im WB-Gespräch.
Ein weiteres Thema, mit dem sich die Archivare befassten, war die finanzielle Bewertung von Archivgut. Spätestens zum 1. Januar 2009 müssen die Kommunen eine klassische Buchführung machen. Für die Eröffnungsbilanz müssen die Werte einer Stadt definiert werden, und das gilt auch für das Archivmaterial. Doch wie lassen sich unverkäufliche, unschätzbare Werte bewerten? »Teilweise haben wir Akten, die viele Jahrhunderte alt sind. Sie haben einen Informations- und einen ideellen Wert und dürfen laut Gesetz nicht verkauft werden. Es gibt also keinen betriebswirtschaftlichen Wert«, erklärte Richard Sautmann.

Artikel vom 17.12.2004