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Stille Betrachtung in Vorweihnachtszeit

Dorfkirchen geben ländlichem Raum unverwechselbares Gepräge - Gotteshäuser in Beverungen

Beverungen (WB/-tg). Den Kölner Dom kennt - zumindest namentlich - wohl jeder. Weit weniger bekannt sind dagegen die zahlreichen kleinen Dorfkirchen, die dem ländlichen Raum sein ihm eigenes unverwechselbares Gepräge geben. Gerade in der Vorweihnachtszeit suchen viele Mitbürger die Ruhe in den heimischen Kirchen auf, um kurz auszuspannen und mit ihren Gedanken in die Vergangenheit zu schweifen.

Auch die liebevoll und reich ausgestatteten Kirchen im Stadtgebiet Beverungen erweisen sich als wahre Kleinodien, die dem Kenner oftmals mehr erzählen können als große und prächtige Kathedralen. So ermuntert die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in der Kernstadt Beverungen zu einer Besichtigung.
In dieser 1698 konsekrierten Kirche fällt sofort das bereits 1681 von dem Brakeler Künstler und Paderborner Kirchenmaler Johann Georg Rudolphi gemalte Altarbild mit der Darstellung der Hl. Familie ins Auge. Beachtung verdient auch das letzte große Gemälde an der Nordseite dieses Kirchengebäudes, das die Hl. Katharina von Alexandrien präsentiert. Der aufmerksame Betrachter entdeckt in der unteren rechten Bildecke ein weiteres kleines Bild in Form eines Medaillons, das ebenfalls Katharina zeigt.
Wer die evangelische Kreuzkirche von 1866 in der Kernstadt Beverungen besucht, sollte besonders auf das Hängekreuz achten, dessen Corpus aus Arve besteht - dem Holz der Zirbelkiefer, die bis zu 1 000 Jahre alt werden kann.
In der 1714 von dem Corveyer Fürstabt Maximilian von Corvey erbauten Pfarrkirche St. Joseph im Weserdorf Blankenau gefällt vor allem der bis unter das Gewölbe reichende und überaus reich mit Statuen und Ornamenten verzierte Altar.
In Dalhausen fordert die um 1721 erbaute Wallfahrtskirche Mariä Geburt mit ihrem bereits um 1300 entstandenen Gnadenbild zur besinnlichen Einkehr auf. Der in der Kirche erhältliche Kirchenführer bietet darüber hinaus Anregungen, sich in die Art und Aussage dieser Kirche zu versenken.
Zu einer stillen Andacht kann auch die kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus von 1801 in Tietelsen besucht werden. Das von außen recht bescheiden wirkende Kirchengebäude ruft beim Besucher sicherlich insofern Erstaunen hervor, findet sich in ihm doch eine prächtige Barockkanzel mit für den westfälischen Raum ausgesprochen reicher Ornamentik.
In auffälligem Kontrast zum schlichten Kirchenbau steht das überaus facettenreiche barocke Formenspiel des Altares in der Pfarrkirche Hl. Familie und Hl. Stephanus in Wehrden. Die Innenraumgestaltung dieser 1699 von dem bekannten Baumeister Ambrosius von Oelde errichteten Kirche weist eine verblüffende Ähnlichkeit zur Kapuzinerkirche in Paderborn auf.
Weitere Informationen über diese Pfarrkirchen - die übrigen Kirchen des Stadtgebietes Beverungen werden in Kürze ebenfalls vorgestellt - erhält man in einigen von der Tourist Information der Stadt Beverungen herausgegebenen Broschüren, die an interessierte Leser kostenlos abgegeben werden (Tourist Information Beverungen, Weserstraße 10, 37688 Beverungen, Telefon: 05273/392 -221 + 224).

Artikel vom 14.12.2004