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Pfarrkirchen im Beverunger Land
sind als wahre Kleinode bekannt

Gotteshäuser mit interessanter und bewegter Geschichte

Beverungen (WB). Als wahre Kleinodien, deren Geschichte und Ideenwelt sich zu erschließen lohnt, erweisen sich die Pfarrkirchen im Bereich der Großgemeinde Beverungen. Nachdem kürzlich in dieser Zeitung bereits die Pfarrkirchen von Beverungen, Blankenau, Dalhausen, Tietelsen und Wehrden vorgestellt wurden, soll nun auch auf die übrigen Kirchen aufmerksam gemacht werden.

In Jakobsberg erwartet die hoch auf der Bergnase des Kammberges thronende Jakobuskirche den Besucher zu einer stillen Andacht. Wer weiß schon, dass diese Kirche älter ist als der Kölner Dom. So sind Turm und älterer Teil der Kirche um 1150 im romanischen Stil erbaut worden; der größere um 1490 erfolgte Anbau lässt dagegen die gotische Formenwelt klar erkennen.
Der Blick des Betrachters wird in der im neogotischen Stil errichteten Pfarrkirche St.-Bartholomäus von 1883 in Haarbrück vor allem auf das Wandbild »Maria hilf« gelenkt, ebenso auf das St. Bartholomäus-Fenster, das allerdings erst nach der 1989 erfolgten Renovierung dieses Gotteshauses eingesetzt wurde.
In der auf eine private Stiftung zurückgehenden Pfarrkirche St. Maria-Magdalena von 1859 in Drenke sollte man sich ebenfalls einmal in die Aussagen der herrlichen Kirchenfenster mit den kunstvollen Darstellungen der hl. Elisabeth, der hl. Magdalena, des hl. Konrads, des hl. Franziskus, des Herzens Mariä und des Herzens Jesu versenken.
Das Augenmerk ist gleichfalls auf den prachtvollen Barockaltar zu richten. Er stammt wie das kostbare Altarbild von 1700, das den Kreuzestod Christi darstellt, aus dem während der Säkularisation aufgelösten Kloster Corvey.
Gleich zwei Kirchen kann man in Amelunxen besuchen: So die kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1821 mit ihrem barocken Hochaltar und dem Altarbild »Aufrichtung des Kreuzes«. Der Volksmund nannte diese Kirche lange Zeit »Sühnekirche«, denn Ferdinand von Lüninck - der letzte Abt von Corvey und Erbauer der Kirche - soll sie fast ganz aus eigenen Mitteln finanziert haben, weil er mit dem Verkauf des Minoritenklosters in Höxter einverstanden gewesen war.
Im Nethedorf steht auch die evangelische Kirche St. Georg, die 1118 erbaut wurde und auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken kann. In dieser aus grob behauenem Sandstein errichteten und mit schweren Sandsteinplatten gedeckten romanischen Saalkirche fallen insbesondere die reich mit Reliefs und Inschriften gestalteten Grabsteine der Familie von Amelunxen aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts auf.
Beim Besuch der 1710 erbauten einschiffigen katholischen Pfarrkirche St. Bartholomäus in Herstelle wird der Besucher an den Aufenthalt Karls des Großen in diesem Weserdorf in den Jahren 797/798 erinnert, präsentiert doch ein Fenster ein Bildnis dieses großen Kaisers. Der schmiedeeiserne und vergoldete Kronleuchter - der sogenannte »Schifferleuchter« - wurde übrigens 1909 von den Schiffern des Ortes gestiftet.
In der 1907 im neogotischen Stil erbauten Pfarrkirche St. Michael im benachbarten Würgassen verdienen vor allem die vier Engelfenster im Altarraum Beachtung. Darüber hinaus findet sich ein prächtiger Wappenstein von 1719 mit verschiedenen Wappen des Kurfürsten Clemens August von Paderborn über der Sakristeitür.
Weitere Informationen über die Pfarrkirchen im Stadtgebiet Beverungen hält die Tourist Information der Stadt Beverungen für Interessenten bereit (Telefon: 0 52 73/ 392-221 + 224).

Artikel vom 05.01.2005