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Firma Hempelmann
meldet Insolvenz

Unternehmen war bundesweit tätig

Bünde (-gl-). Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung ist über die Firma Horst Hempelmann GmbH & Co. KG., Junkerstraße 37 bis 41, in Bünde-Ennigloh, jetzt das Insolvenzverfahren beim Amtsgericht in Bad Oeynhausen eröffnet worden. Bereits am 15. Oktober hatte Geschäftsführer und Firmengründer Horst Hempelmann das Insolvenzverfahren beantragt.

In Spitzenzeiten beschäftigte der Natursteinbetrieb bis zu 18 Mitarbeiter, die im ganzen Bundesgebiet Fassaden bauten. Namhafte Unternehmen zählten zu den Kunden: So gestaltete Horst Hempelmann die Arena »Auf Schalke« mit Natursteinen ebenso wie das neue Daimler-Chrysler-Gebäude in Berlin.
»Mit dem Niedergang der Bauwirtschaft bekamen auch wir immer mehr Schwierigkeiten«, gab Firmengründer Horst Hempelmann Auskunft. Vor allem sei aber auch die Zahlungsmoral zu einem großen Teil mitschuldig an dem Niedergang. »Hatten wir unsere Arbeit getan, wurden unsere Rechnungen nicht beglichen. Klagen vor Gericht haben uns viel Geld gekostet und oft die Zahlung um viele Jahre hinausgezögert. Hinzu kam außerdem, dass Baufirmen, für die wir gearbeitet hatten, Insolvenz anmeldeten und wir unser Geld nicht mehr bekamen«, schildert der Firmenchef die Situation, die über längere Zeit enorm an seinen Nerven gezehrt habe.
Die Belegschaft wurden nach und nach reduziert, weil die Auftragslage schlechter wurde und die Preissituation geradezu »in den Keller« ging, so der 67-jährige Firmenchef. Auch die Banken seien nicht mehr bereit gewesen, das Unternehmen zu unterstützen. »Im nächsten Jahr hätten wir unser 40-jähriges Bestehen gefeiert. Jetzt hoffen wir, unsere Hallen an der Junkerstraße zu einem einigermaßen guten Preis verkaufen zu können, um die Schulden zu tilgen. Aber auch das ist in den heutigen schlechten Zeiten sehr schwer«, weiß Horst Hempelmann.
Er selbst hat eine beratende Funktion in Sachen Fassaden bei einer großen Firma übernommen und hofft, dass er dort noch lange tätig sein kann. »Mein Ausscheiden aus dem Arbeitsleben habe ich mir sicherlich anders vorgestellt«, ist Resignation aus seinen Worten zu hören. »Aber es muss und wird weitergehen«, zeigt sich Hempelmann kämpferisch.

Artikel vom 17.12.2004