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Mehr Aufmerksamkeit für das Ehrenamt

Arbeitsgruppe schlägt Vergünstigungen für ehrenamtlich engagierte Menschen vor

Löhne-Oebrnbeck (LZ). Zwischen zwei- und dreitausend Menschen sind in Löhne ehrenamtlich aktiv. Wie man diese bedeutsame Arbeit stärken und unterstützen kann, war nun zum zweiten Mal das Thema einer Arbeitsgruppe, die der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Egon Schewe zur gemeinsamen Diskussion in die AWO-Altentagesstätte Obernbeck eingeladen hatte.

Beim ersten Treffen der Arbeitsgruppe im September wurde überlegt, welche Möglichkeiten es geben könnte, das Ehrenamt zu stärken. Das zweite Treffen diente nun dazu, die Vorschläge weiterzuentwickeln und in praktisch brauchbare Formen zu bringen. »Unser Anliegen ist es, dass ehrenamtliche Arbeit mehr öffentliche Anerkennung und Unterstützung findet«, fasste Schewe die Meinung der 21 Vertreter aus 14 Vereinen zusammen.
So bestand eine Einigkeit der Vereinsvertreter darin, dass ein so genannter Ehrenamtspass für freiwillige Helfer, die sich in Löhner Sportvereinen, Jugend-, Sozial- und Kulturverbänden, in kirchlichen Einrichtungen und weiteren Hilfsorganisationen engagieren, eingeführt werden müsse. Dieser Pass soll unter anderem Vergünstigungen beim Besuch städtischer Einrichtungen und Veranstaltungen bieten und an Menschen vergeben werden, die sich seit mindestens einem Jahr der ehrenamtlichen Arbeit widmen.
Weiterhin möchte die Arbeitsgruppe einen Tag des Ehrenamtes, an dem sich die Vereine und Verbände präsentieren können, ebenso realisiert wissen, wie auch eine jährliche Ehrung von Bürgern, die sich in besonderer Weise für das Allgemeinwohl einsetzen. Hier sollen auch Menschen bedacht werden können, die sich außerhalb von Vereinen und Verbänden engagieren.
Drittens soll es die Einrichtung einer Ehrenamtsbörse zukünftig erleichtern, das Angebot ehrenamtlicher Arbeit mit der Nachfrage an freiwilligem Engagement in Löhne zu vermitteln. Man könne sich hierfür sowohl ein Internet-Portal auf der Homepage der Stadt als auch ein Büro mit Ansprechpartner vorstellen. Weitere Maßnahmen, die die Arbeitsgruppe zur Förderung ehrenamtlicher Arbeit in ihre Planungen einbeziehen möchte, sind regelmäßige Informationsabende für Aktive sowie eine Kolumne in der heimischen Presse, um die verschiedenen Tätigkeitsfelder ehrenamtlicher Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch die angemessene Berücksichtigung ehrenamtlicher Arbeit auf Schulzeugnissen gehört hierzu.
Man sei sich darüber bewusst, dass weder Vergünstigungen noch öffentliche Würdigung der eigentliche Antrieb und Grund für ehrenamtliche Arbeit seien. Die Arbeitsgruppe sieht in den geplanten Aktionen aber die Chance, auf die Bedeutung und die Formen von ehrenamtlichen Engagement in der Werrestadt hinzuweisen, so dass auch in Zukunft das Interesse von Löhner Bürgern an ehrenamtlicher Arbeit gestärkt wird.
Egon Schewe, Ratsmitglied und SPD-Stadtverbandsvorsitzender, hat sich die Förderung des Ehrenamtes zum Ziel gesetzt. Der Initiator der Arbeitsgruppe möchte eine Verbindung zur Stadt vermitteln, damit möglichst schnell mit der praktischen Umsetzung der Vorschläge begonnen werden kann. »Wir sind allen ehrenamtlich Tätigen zu großem Dank verpflichtet. Da sollte man auch oder gerade aus Politik und Verwaltung solche Aktionen unterstützen.«

Artikel vom 14.12.2004